Markus Lübon hat in seinem Berufsleben schon viel gemacht. Er war Elektromonteur bei der S-Bahn, Lebensmitteltechniker beim VEB Elfe Schokoladenfabrik, hat auf dem Dach gearbeitet und war Produktionsleiter der Preussischen Spirituosenmanufaktur im Wedding. In seinen vielfältigen Jobs hat der Mahlsdorfer gelernt, Lösungen für viele Probleme zu finden – und das half ihm, vor sieben Jahren die Idee seines Lebens zu haben. 2013 begann er das „ArduMower“Projekt. Ziel war es, einen Rasenmäh-Roboter zu entwickeln, der ohne lästige Begrenzungsdrähte funktioniert. In diesem Jahr konnte der seinen Traum endlich verwirklichen, weltweit einzigartig.

„Am Beginn des Projekts traf ich auf Alexander Grau von der Grau GmbH aus Delmenhorst, der sich ebenso mit dem Thema befasste. Das war ein großes Glück, denn er ist ein Programmier-Genie, der wie ein Künstler die ganzen Ideen in Software-Codes gießen kann“ so Markus Lübon. „Mit ihm zusammen machte das Projekt schnell Fortschritte und konnte Bastler auf der ganzen Welt begeistern. Der Open-Source Ansatz, Schaltpläne und Software im Internet zu veröffentlichen, hat dabei eine wichtige Rolle gespielt“.

Der 50-jährige Familienvater gründete, um die Projektteilnehmer mit passender Hardware versorgen zu können, die Firma „Marotronics“ mit Sitz am Hultschiner Damm, welche alle nötigen Einzelteile rund um den Globus importiert, bearbeitet und als kompletten Bausatz versendet. Bislang sind rund 100 Stück in alle Welt verschickt worden, eine große Nachfrage gibt es in Russland, Norwegen und den USA. „Ein bisschen Interesse für Technik und handwerkliches Geschick ist jedoch notwendig, um einen ArduMower zu bauen.“ Das Aussehen der Roboter ist dabei jeweils individuell, aufgrund der GPS-RTK-Technik liegt die jeweilige Schnitt-Genauigkeit im Garten bei rund einem Zentimeter. Mit einer App mäht der „ArduMower“ etwa 400 Quadratmeter reiner Rasenfläche in zweieinhalb Stunden. „Und da er das in Linien macht, bleiben keine Gras-Inseln übrig, wie beim sonst üblichen Chaos Prinzip“, so Markus Lübon. „Es ist übrigens auch möglich, Symbole oder Logos in den Rasen mähen zu lassen.“

Einziger kleiner Wermutstropfen: der Preis. Denn der liegt für den modernsten Rasenmäher der Welt derzeit bei circa1500 Euro. Dazu der Inhaber: „Wir gehen davon aus, das die Kosten für die GPS-Technik noch weiter fallen, zudem können wir einen Kostenvorteil bieten: Dank der offenen Schaltpläne und dem fast 4000 Leute starken Forum gibt es so manchen Nutzer, der nicht wie üblich bei einem defekten Mainboard für mehrere Hundert Euro Ersatz kaufen musste, sondern die Reparatur für ein paar Cent selbst durch führen konnte“. Für Markus Lübon ist dies ein weiteres Ziel des Projekts: Nachhaltigkeit durch Reparatur statt Neukauf. Der Mahlsdorfer gibts sich mit dem bislang Erreichten nicht zufrieden. Die nächste große Aufgabe: Die Entwicklung einer intelligenten Hindernis-Erkennung („Machine-Learning“) mit einem Kamera-System.
Hier ein kurzes Video über den Einsatz des ArduMowers im Garten: https://youtu.be/DT5NqU6NSjo
Mehr Infos gibts unter: https://www.ardumower.de/de/
