Es hätte eine Erfolgsstory werden können: Im Februar übernahm Mustafa Bayram (Foto), gebürtiger Berliner mit türkischen Vorfahren aus dem Märkischen Viertel, die sogar über die Mahlsdorfer Ortsteilgrenzen hinaus bekannte Feinbäckerei in der Hönower Straße. Der 24-jährige war hochmotviert, hatte Ideen, verkaufte Leckereien wie Börek und Pogaca neben Schrippen nach Ost-Rezept („Alles Mahlsdorf” berichtete, siehe Link am Ende des Artikels). Doch jetzt, nach gerade einmal zehn Monaten, ist schon wieder Schluss.
Mustafa Bayram schließt Ende Dezember den Laden nach dem Pfannkuchenverkauf für Silvester zu. Über die Gründe gibt es geteilte Auffassungen. Bayram beklagt die ausbleibende Kundschaft ab dem zweiten Corona-Lockdown im Herbst, Verpächterin Petra Westenweller führt unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Geschäfts an. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen.

Fakt ist: Ab dem 1. Januar steht eine Bäckerei, die von Westenwellers Mann René mehr als drei Jahrzehnte erfolgreich geführt wurde und über eine große Stammkundschaft verfügt, zur Vermietung. Petra Westenweller: „Ich verpachte den Laden komplett mit Backstube und Konditorbereich samt Inventar, also mit allen Maschinen, Öfen, Kühltruhen, Kneter und gesamter Ausstattung. Der oder die Neue müsste nur Mehl mitbringen und könnte sofort eröffnen.” Zu dem rund 75 Quadratmeter großen Preis gehört zudem ein Keller, ein Duschbad und der Vorraum mit kleiner Terrasse. Die monatliche Pacht inklusive Geräten, Nebenkosten und Miete beträgt 1717 Euro.

Die Feinbäckerei ist nicht der einzige Gastronomie-Betrieb, der derzeit in Mahlsdorf einen neuen Betreiber sucht. Auch der „Hönower Treff” ist mietbar und der kleine Späti „Kiosk 88” gegenüber dem Bahnhof Mahlsdorf steht für eine Ablöse von 109.000 Euro zum Verkauf.
Hier unser erster Artikel über die Eröffnung der Feinbäckerei: https://alles-mahlsdorf.de/neuer-baeckerei-chef-mustafa-aus-dem-maerkischen-viertel-verkauft-jetzt-ost-schrippen-in-mahlsdorf/
