30 Prozent weniger Wartezeit: B1-Kreuzung in Mahlsdorf soll an KI-Pilotprojekt teilnehmen

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf könnte künftig eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung des Berliner Verkehrs einnehmen. Mit dem von Google Research entwickelten Projekt „Green Light“ steht eine innovative Technologie bereit, die Ampeln mithilfe künstlicher Intelligenz intelligenter steuern könnte – und damit Staus vermeiden, Lärm reduzieren und für deutlich sauberere Luft sorgen könnte. Der Fokus liegt dabei auf die Kreuzung B1 / Hultschiner Damm / Hönower Straße.

Die CDU-Fraktion Marzahn-Hellersdorf setzt sich dafür ein, dass der Bezirk als Pilotregion in Berlin ausgewählt wird – und schlägt unter anderem die oben erwähnte Kreuzung in Mahlsdorf als zentralen Teststandort vor. Sie gilt seit Jahren als einer der stark belasteten Verkehrsknotenpunkte im Osten der Stadt, geschätzt wird sie von mehr als 13.000 Fahrzeugen pro Tag passiert. Besonders aus Mahlsdorf-Nord über die Hönower Straße kommend sorgt die Kreuzung vor allem in Berufsverkehrszeiten für jede Menge Frust. Hinzu kommen Buslinien, die Straßenbahn sowie Fuß- und Radverkehr – ein echtes Nadelöhr unseres Ortsteils.

Das „Project Green Light“ von Google nutzt anonymisierte Verkehrsdaten – etwa aus Google Maps – und analysiert mithilfe von KI, wie sich Autos, Straßenbahnen, Busse und andere Verkehrsteilnehmer im Stadtverkehr bewegen. Auf dieser Grundlage werden optimierte Ampelphasen vorgeschlagen, die die Zahl der Stopps und die Wartezeiten reduzieren. In anderen Städten, unter anderem in Hamburg, Seattle und Rio de Janeiro, hat sich das System bereits bewährt: Die Zahl der Haltevorgänge konnte um bis zu 30 Prozent gesenkt werden, gleichzeitig verringerten sich CO₂-Emissionen und Fahrzeiten spürbar. Anders als bei klassischen Verkehrsprojekten sind keine aufwändigen Umbauten nötig – die Optimierung erfolgt softwarebasiert über die bestehende Infrastruktur.

„Diese Erfahrungen zeigen, dass Technologie und Umweltpolitik Hand in Hand gehen können“, erklärt die CDU-Fraktion Marzahn-Hellersdorf. „Ein Pilotprojekt in Mahlsdorf wäre ein starkes Signal für intelligente, klimafreundliche Mobilität im Berliner Osten.“ Die Fraktion betont zugleich, dass bei allen digitalen Projekten Datenschutz und Transparenz höchste Priorität haben müssen. Das System arbeitet mit vollständig anonymisierten Bewegungsdaten, ohne personenbezogene Informationen zu speichern oder weiterzugeben. Die Steuerung der Ampeln bleibt dabei weiterhin in der Hand der öffentlichen Verkehrsbehörden.

Sollte der Pilot an der Kreuzung B1 / Hultschiner Damm / Hönower Straße erfolgreich verlaufen, könnte das Konzept schrittweise auch auf weitere stark befahrene Kreuzungen im Bezirk ausgeweitet werden – etwa an der Landsberger Allee / Märkische Allee oder B1 / Blumberger Damm. „Mit dem Projekt Green Light können wir zeigen, dass intelligente Technologie und Umweltbewusstsein kein Widerspruch sind. Gerade die Kreuzung B1 / Hultschiner Damm / Hönower Straße braucht moderne Lösungen – für weniger Stau, weniger Lärm und mehr Lebensqualität im Bezirk.“

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