Rund einen Kilometer lang führt die Dahlwitzer Straße durch den Norden von Mahlsdorf, verbindet durch die Hoppegartener Ortsteile Birkenstein und Hönow die B1 und die Landsberger Chaussee. Die „Dahlwitzer“ ist eine der Hauptverkehrsadern von Mahlsdorf, wird tagtäglich von rund 15.000 Fahrzeugen (davon 1000 Lkw) benutzt. Allerdings hält die vor rund 60 Jahren gebaute Straße längst nicht mehr den aktuellen Anforderungen stand. Die zum Teil nur einseitig vorhandenen Gehwege sind sehr schmal und nicht durchgängig vorhanden, auch die Entwässerungsmulden bestehen nur auf einer Straßenseite. Radverkehrsanlagen sind nicht vorhanden und die Beleuchtungsanlagen sind technisch veraltet. Bis auf zwei kurze Strecken der Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h im Kreuzungsbereich Dahlwitzer Straße/Lemkestraße (zur Schulwegsicherung) sowie aufgrund von Straßenschäden ist Tempo 50 erlaubt. Diese Mängel und der ständige Verkehr sind mit einer großen Lärmbelastung für die Anwohner:innen verbunden.
Messungen von vor vier Jahren zeigen, dass etwa an der Kreuzung Dahlwitzer Straße/Schongauer Straße Lärm von bis zu 65 Dezibel (so laut wie eine Nähmaschine) tagsüber und bis zu 57 Dezibel in der Nacht vorliegen. Experten bewerten dies als für den Menschen unangenehm, Stress wird im Ohr hervorgerufen. Muss dieser Lärm dauerhaft ertragen werden, drohen Krankheiten. Allerdings sind die Werte nicht so hoch, dass sofortige Maßnahmen eingeleitet werden müssten.
Dennoch: Mittelfristig soll schon bald Schluss mit dem Krach sein. Eine Maßnahme zur Lärmreduzierung ist die Absenkung der Geschwindigkeit auf der gesamten Dahlwitzer Straße auf 30 km/h. Für das Hauptstraßennetz, zu der die Dahlwitzer Straße zählt, ist die Erarbeitung einer ganztägigen Tempo-30-Konzeption ein Bestandteil des vom Senat beschlossenen Lärmaktionsplans 2019-2023. „In einem ersten Schritt wird ein neues Tempo-30-Nachtkonzept für das Berliner Hauptstraßennetz erarbeitet, um Lärmbelastungen an bewohnten Hauptverkehrsstraßen insbesondere für den Nachtzeitraum zu mindern“, so Verkehrsstaatssekretär Ingmar Stresse in der jetzt veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg. Allerdings sind die Arbeiten an dem Programm noch nicht abgeschlossen.
Das zuständige Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Marzahn-Hellersdorf hat unterdessen eine Fahrbahnerneuerung mit einem lärmoptimierten Asphalt für rund 13 Millionen Euro (unsere Facebook-Seite „Mahlsdorf LIVE“ berichtete bereits 2019 darüber) anvisiert, der Neubau der Dahlwitzer Straße ist in der Investitionsplanung des Bezirks verankert. Die Mittel zur Erstellung der Vorplanung, welche aufgrund des geringen Platzes rechts und links der Dahlwitzer sowie der notwendigen Abstimmungen mit dem Land Brandenburg unabdingbar ist, stehen ab dem kommenden Jahr zur Verfügung.