Ihr Traumjob sei es anfangs nicht gewesen, gesteht Nicole Höft, die gemeinsam mit ihrer Schwester Jana in der Hönower Straße 57 in Mahlsdorf-Nord das Blumengeschäft „Blümelein Höft“ betreibt. Zu Beginn ihrer Ausbildung habe sie sogar alles hinschmeißen wollen, gesteht sie. Heute könne sie sagen: „Ich liebe meinen Beruf.“ Seit nunmehr 25 Jahren zaubern die „Blümelein-Mädels“, wie sie von vielen langjährigen Kunden noch immer genannt werden, den Menschen mit ihren hinreißenden floralen Kreationen ein Lächeln ins Gesicht.
Ob Hochzeit oder Trauerfeier, Siegerehrung oder Geburtstag, Muttertag oder Advent: Mit dem Blick fürs Schöne, einer großen Portion Kreativität und handwerklichem Geschick binden und fertigen die beiden gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Michaela und Carola Sträuße und Gestecke, die genau den Geschmack ihrer Kunden treffen und von 0815 weit entfernt sind. Dabei hat jede im Team ihre eigene Handschrift. „Aber wir kennen die meisten Kunden und wissen einfach, was denen gefällt“, bemerkt Jana Höft, die es für wichtig hält, immer mal etwas Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.
Das Geschäft der beiden liegt etwas versteckt auf dem Hof des Familienbetriebs „Bestattungen Höft“. Mahlsdorf ist neben Kaulsdorf und Köpenick einer von drei Standorten des Unternehmens. Eines Tages habe der Vater gefragt, ob sie nicht Lust auf ein eigenes Blumengeschäft hätten. Da waren seine Töchter gerade Mitte zwanzig. Der Rest ist Geschichte.
Die Blumen werden vom Großmarkt bezogen und alle zwei Tage morgens um 7 Uhr geliefert. Am liebsten wird auf Vorbestellung gearbeitet. „Das ist am entspanntesten für alle Beteiligten“, weiß Jana Höft. Außerdem kämen ihr die besten Ideen, wenn nicht alles schnell, schnell gehen müsse. „Wir sind aber natürlich auch für Kunden da, die ganz spontan in der Tür stehen.“ Manche kämen ganz bewusst ohne „Vorwarnung“, weil sie den Floristinnen bei ihrer künstlerischen Arbeit über die Schulter schauen möchten.
Der Laden selbst ist für die Leute im Kiez nicht nur ein Ort, an dem sie sich etwas Blühendes für die Vase kaufen. Er ist ein kleiner Begegnungspunkt geworden, auch weil es bei dem sympathischen Floristinnen-Duo eigentlich immer Kaffee und Gelegenheit zum Plausch gibt. Die enge Kundenbindung sei auch in Trauerfällen – beide Schwestern helfen im Bestattungsinstitut mit – von Vorteil: Dadurch habe man ein ganz anderes Vertrauensverhältnis.
Nach ihrem Lieblingsort in Mahlsdorf befragt, müssen die Schwestern keine Sekunde überlegen: das Gründerzeitmuseum. „An Charlottes Todestagestag holt Moni (Monika Schulz-Pusch, Geschäftsführerin des Museums, Anm. d. Red.) auch immer Blumen fürs Grab bei uns“, verrät Jana Höft.
Ihr Jubiläum am 4. Oktober wollen die beiden zum Anlass nehmen, um ihren Kunden für die langjährige Treue und ihren Mitarbeiterinnen für ihr Engagement zu danken. Sicher werden auch die Korken einiger Sektflaschen knallen.
Blümelein Höft
Hönower Straße 57
12623 Berlin-Mahlsdorf
T. (030) 566 06 56