Gerade Seniorinnen und Senioren, aber auch Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Behinderungen sind täglich auf die Aufzüge am S-Bahnhof Mahlsdorf angewiesen. Doch allein schon der Weg zu den Anlagen ist oft nur was für Hartgesottene. Schmierereien an den Wänden und beißender Uringeruch lösen bei vielen Bahnreisenden mehr als nur Unbehagen aus. Die Deutsche Bahn will reagieren. Das geht aus einer Senatsantwort auf die schriftliche Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg hervor.
Ronneburg hatte sich vor allem nach dem Zustand der Aufzüge erkundigt. Die Deutsche Bahn bestätigte, dass es an der Anlage zum Gleis 3 und 4 im Frühjahr einige Störungen gab. Zudem war der Aufzug im September acht Tage lang außer Betrieb, weil Instandsetzungsarbeiten am Schacht durchgeführt werden mussten. Generell scheint die Deutsche Bahn mit dem Betrieb der Anlagen aber zufrieden zu sein. Die Verfügbarkeit soll im Jahr 2022 bei 98,4 Prozent gelegen haben.
Weniger zufriedenstellend ist hingegen der Eindruck, den insbesondere der Verbindungsgang zu den Aufzügen hinterlässt: Die Wände sind vollgeschmiert und es stinkt nach Urin. Der gesamte Bahnhof sei in den vergangenen Jahren häufig mit Graffiti verunreinigt worden, bestätigt die Deutsche Bahn. Für die Beseitigung und Reinigung wurden allein in 2021 um die 11.000 Euro aufgewendet. In 2022 belaufen sich die Kosten bislang auf 7.000 Euro. Die Aufzüge selbst werden täglich sauber gemacht. Dabei entfernen Reinigungskräfte Verschmutzungen auf dem Boden, an der Decke, den Seitenverkleidungen, Türen und Bedienelementen. Einmal wöchentlich erfolgt eine komplette Glasreinigung, teilt das Unternehmen mit.
Damit noch mehr Menschen die Station künftig nutzen, soll der S-Bahnhof Mahlsdorf „attraktiver und die Aufenthaltsqualität angenehmer werden“, erklärt die Deutsche Bahn AG. Gemeinsam mit dem Senat und dem Bezirk seien erste Konzepte für eine ganzheitliche Entwicklung besprochen worden. „Parallel werden weiter vandalismusresistente Ausstattungen verbaut und Graffitischutz angebracht.“
Die angekündigten Maßnahmen sollten schleunigst in Angriff genommen werden, erklärt Kristian Ronneburg. Er fordert mehr Vandalismusprävention und spricht sich dafür aus, die Reinigungsintervalle im Bereich der Aufzüge zu erhöhen, um die Geruchsbelästigungen, denen sich die Reisenden ausgesetzt sehen, zu minimieren. „Hinzu kommt das Problem der Aufenthaltsqualität: Gerade im Haltestellenbereich vor dem Bahnhof brauchen wir mehr Sitzgelegenheiten für wartende Fahrgäste“, so Ronneburg.