Der erste Baumgießpate kommt aus Mahlsdorf

Sauerstoffproduzent, Kohlenstoffspeicher, Schattenspender, Luftfilter, Lebensraum: Bäume sind wahre Superhelden, aber auch Superhelden verlassen irgendwann die Kräfte, wenn sie es mit einem so übermächtigen Gegner wie dem Klimawandel zu tun bekommen. Weil die anhaltende Hitze und Trockenheit vielen Stadtbäumen gerade schwer zu schaffen macht, bittet das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf die Bevölkerung in diesem Sommer wieder um Mithilfe beim Gießen. Neuerdings vergibt Stadträtin Juliane Witt (Linke) auch Baumpatenschaften. Dem ersten Unterstützer hat sie am Dienstagabend in Mahlsdorf-Süd einen Bewässerungsbeutel, Tipps zum Gießen und eine Urkunde vorbeigebracht.

 

Für Henrik Arnold, der seit 2006 mit seiner Familie in Mahlsdorf wohnt auch schon an der Aktion „Gieß deinen Kiez“ teilnimmt, ist es eine Selbstverständlichkeit, den Baum im öffentlichen Straßenland vor seiner Haustür vor dem Verdursten zu retten. In den sozialen Medien hatte er von dem Patenschaftsprojekt des Straßen- und Grünflächenamts erfahren und fand das eine gute Sache. Er hofft, dass sich viele Menschen bereiterklären, den Bäumen in ihrem Wohnumfeld zu helfen – ganz gleich ob mit oder ohne formale Patenschaft. Nach Angaben der Stadträtin haben sich bislang zehn weitere Bürgerinnen und Bürger beworben. Es dürfen gern mehr werden, denn der Bezirk kann die flächendeckende Bewässerung nicht allein stemmen. Sie freue sich über jeden Einzelnen, der Verantwortung übernehme, so Witt.

 

Die Unterstützerinnen und Unterstützer erhalten in den kommenden Tagen ihren Gießsack mit der Aufschrift „Mich gießt ein Baumpate“. Dadurch wird das bürgerschaftliche Engagement auch nach außen sichtbar und animiert vielleicht einige Nachbarinnen und Nachbarn zum Nachahmen. Der grüne Beutel wird um den Stamm gelegt, verschlossen und mit dem Gartenschlauch oder einer Gießkanne befüllt. Über kleine Ablauflöcher sickert das Wasser langsam in den Boden. Das Straßen- und Grünflächenamt verwende selbst keine Beutel, sondern grüne Gießringe, die zügig befüllt werden können, erklärte Witt. Sie persönlich habe mit den Wassersäcken aber gute Erfahrungen gemacht.

 

In Zeiten von Wasserknappheit achtet Henrik Arnold darauf, zum Gießen nicht unbedingt kostbares Trinkwasser zu nutzen, sondern Regenwasser, das er in seinem Garten in mehreren Tonnen sammelt. „Ich würde aber zur Not auch Leitungswasser nehmen“, schließlich sei das ein Beitrag zum Klimaschutz und eine wichtige Investition in die Zukunft. „Ein Baum ist das wert“, findet der Mahlsdorfer.

 

Genau genommen ist die von ihm betreute Kiefer mit ihren 32 Jahren schon ein bisschen zu alt für das Projekt, denn das Bezirksamt will insbesondere dazu anregen, frisch gepflanzte Jungbäume zu betreuen. Die nämlich sind in besonders großer Not, weil sie über keine tiefreichenden Wurzeln verfügen. 

Ein offizielles Dankeschön sollen die Gießpaten dann am 30. September auf dem Helene-Weigel-Platz erhalten. Dort veranstaltet das Straßen- und Grünflächenamt gemeinsam mit den beiden Kleingartenverbänden im Bezirk von 13 bis 18 Uhr erstmals ein Herbstfest.

 

Sie wollen Baumpate in Marzahn-Hellersdorf werden?

Bewerben Sie sich am besten per E-Mail bei juliane.witt@ba-mh.berlin.de

Folgende Angaben sind dafür nötig:

  • Name
  • Adresse und Kontaktdaten
  • die Nummer des Baumes, dessen Patenschaft Sie übernehmen möchten
  • Einwilligung zur Verwendung personenbezogener Daten

 

Weitere Infos zur Bewerbung sind auf der Internetseite des Bezirksamts zu finden.

Die Bewässerungssäcke sind insbesondere für Jungbäume gedacht.

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