Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der CDU-Politiker Mario Czaja Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordneter. „Mahlsdorf LIVE“ erfuhr nun exklusiv: Nach 21 Jahren ist Schluss, im kommenden Herbst tritt der 45-Jährige nicht mehr zur Berliner Abgeordnetenhaus-Wahl an. Czaja will für sich den nächsten Schritt machen und für den Bundestag kandidieren – am Samstag will er sich von seiner Partei für den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf nominieren lassen. Für seine Entscheidung führt Czaja, der seit 2018 auch als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes fungiert, mangelnden Entscheidungsspielraum auf Landesebene an. „Es treibt mich um, dass wir in unseren Ortsteilen viel erreicht haben, aber bei bestimmten Themen immer wieder an unsere Grenzen stoßen.“ Als Beispiele nennt er etwa die sich hinziehende Finanzierung der Entlastungsstraße TVO, die Digitalisierung der Schulen oder den Bau eines Freibads im Bezirk. Die Entscheidungen darüber würden alle im Bund getroffen werden.
Ob Czaja den Wahlkreis Bezirk Marzahn-Hellersdorf allerdings gewinnen und in direkt in den Reichstag einziehen kann, bleibt abzuwarten. Denn seit 2005 holte hier Petra Pau (Die Linke) das Mandat, Czaja müsste bei einem Wiederantritt der Bundestagsvizepräsidentin also wahrscheinlich auf einen guten CDU-Listenplatz hoffen.
Eine Nachfolgerin für Czajas Berliner Abgeordnetenplatz für den Wahlkreis Mahlsdorf/Kaulsdorf hat man in der CDU Wuhletal nach „Mahlsdorf LIVE“-Informationen bereits gefunden: Katharina Günther-Wünsch, stellvertretende Schulleiterin der Walter-Gropius-Schule und CDU-Bildungsexpertin in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf. In dieser ist Günther-Wünsch seit fünf Jahren vertreten. Ihr Einzug ins Abgeordnetenhaus dürfte als relativ sicher gelten, die CDU holte in Mahlsdorf und Kaulsdorf bei den vergangenen beiden Wahlen in den Jahren 2011 und 2016 in beiden Ortsteilen jeweils deutlich mehr als 40 Prozent der Stimmen. Selbst wenn einige davon „nur“ auf die Person Mario Czaja zurückzuführen sind, dürfte das Polster gegenüber den anderen Parteien aufgrund der Einwohnerstruktur für das Direktmandat groß genug sein.