Genehmigungsverfahren für die neue Straße An der Schule startet

Im Ortskern Mahlsdorf ist es für alle Verkehrsteilnehmenden viel zu eng. Seit einer gefühlten Ewigkeit schon wird an einer Lösung des Problems getüftelt und noch viel mehr darüber diskutiert. Ein Baustein ist die Durchbindung der Straße An der Schule. Für das Vorhaben hat der Senat nun am Dienstag die Planungsgrundsätze beschlossen. In Kürze soll das Genehmigungsverfahren starten. Mit einem Baubeginn ist frühestens 2024 zu rechnen.

 

Die neue Trasse soll die Hönower Straße im Ortskern Mahlsdorf vom Autoverkehr entlasten, damit dort auch Platz für den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn ist. Die Verbindung erhält je eine Spur pro Richtung sowie beidseitig Rad- und Gehwege. Sie soll von der Hönower Straße auf Höhe der Pestalozzistraße nach Osten verschwenkt werden, durch die bestehende Straße An der Schule führen und die B1/B5 queren. Südlich der Bundesstraße verläuft sie entlang der Theodorgärten und trifft in Höhe des Mahlsdorfer Gutshauses wieder auf den Hultschiner Damm. An den drei großen Kreuzungspunkten Hönower Straße/Pestalozzistraße, Straße An der Schule/Alt-Mahlsdorf und Straße An der Schule/Hultschiner Damm werden Ampelanlagen errichtet.

 

Der Senat geht davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren mindestens zwei Jahre dauert. Dabei wird umfassend geprüft, ob das Verkehrsprojekt überhaupt zulässig ist. Sowohl Privatpersonen als auch Träger öffentlicher Belange, die durch das Vorhaben berührt werden, können Stellungnahmen und Einwände abgeben. Vorausgesetzt alles läuft reibungslos und es gehen am Ende auch keine Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss ein, könnte im Idealfall 2024 Baubeginn sein.

 

Die Planung ist Bestandteil des Mammut-Projekts „Verkehrslösung Mahlsdorf“, das darauf abzielt, die Straßenbahntrasse auf der Hönower Straße zweigleisig auszubauen, um so einen 10-Minuten-Takt zu erreichen. Der Autoverkehr wird dafür aus der Hönower Straße und dem Hultschiner Damm zwischen Pestalozzistraße und Gutshaus Mahlsdorf herausgenommen. Der Bereich soll dem ÖPNV, dem Fuß- und Radverkehr sowie dem reinen Erschließungsverkehr vorbehalten sein.  Größter Kritikpunkt bleibt, dass nach den aktuellen Plänen die Staugefahr vor dem Bahnhof Mahlsdorf keinesfalls gebannt sein dürfte, da der Autoverkehr zwischen Pestalozzistraße und Bahnhofsbrücke auf die Hönower Straße mit der dann zweigleisig ausgebauten Straßenbahnstrecke trifft.

 

Wie ist eigentlich der Stand bei der Straßenbahn?

Die Linken-Verordnete Stefanie Wagner-Boysen konnte in Erfahrung bringen, dass die BVG aktuell die Entwurfsplanung des Projekts bearbeitet und wegen „nicht zufriedenstellender Leistungen“ den Vertrag mit einem bereits beauftragten Ingenieurbüro wieder gekündigt haben soll. Daraufhin mussten die Leistungsphasen 3 bis 7 erneut europaweit ausgeschrieben werden. Mit der Auftragserteilung rechnet die BVG im November 2022. Vor Einreichung der Planfeststellungsunterlagen soll es eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geben.

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