Nächster Spieltag, der siebente mittlerweile, für Eintracht Mahlsdorf in der NOFV-Oberliga: Am kommenden Sonntag (18. September) tritt die Mannschaft um Kapitän Filip Krstic auf dem Rosenhag gegen den Charlottenburger FC Hertha 06 an. Nicht weniger als der erste Heimsieg ist das Ziel, nachdem es in den vergangenen drei Anläufen nicht gelingen konnte die drei Punkte in Mahlsdorf zu behalten. „Wir wollen unbedingt nach dem Auswärtssieg am vergangenen Spieltag nachlegen“, so Trainer Simon Rösner gegenüber „Alles Mahlsdorf“. Der 1:0-Sieg in allerletzter Sekunde gegen Schwerin, Timothy Mason erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit das goldene Tor, setzte neben vielen Glücksgefühlen im Moment des Geschehens und guten Trainingsleistungen unter der Woche auch eine Erkenntnis frei. „Ich sage meinen Jungs immer, sie sollen spielen wie Berliner. Und das haben sie bei diesem Tor gemacht. 9,5 von 10 Mannschaften haben nicht das Selbstbewusstsein, ein Tor in dieser Situation auf diese Art und Weise zu schießen. Statt den Ball wild nach vorn zu prügeln, kombinieren wir uns vor 350 Zuschauern in der 93. Minute bis an den Strafraum, spielen einen doppelten Doppelpass und Mason schiebt eiskalt ein“. Diesen „Berlin-Style“, also frech spielen, das Dribbling suchen, das für den Gegner Unerwartete tun, ist für Rösner eine sich von anderen Landesverbänden abhebende typische Berliner Spielphilosophie, die er von seinen Spielern einfordert. Auch gegen den CFC.
Der selbsternannte Kandidat für die Tabellenspitze startete bislang für eigene Ansprüche eher mäßig in die Saison. Zuletzt gab es ein torloses Remis gegen den Aufsteiger MSV Neuruppin und in der vergangenen Woche stand es kurz vor Schluss auch nur 1:1 gegen Abstiegskandidaten Stern 1900, als die Partie wegen einer schweren Verletzung des Charlottenburgers Bilal Cubukcu abgebrochen wurde. Dennoch warnt Rösner: „Wir dürfen den CFC auf keinen Fall ins Spielen kommen lassen“. Denn auf Seiten des Gegner finden sich richtig gute Fußballer. Neben Rifat Gelici, der die ersten drei Spiele noch in Diensten von Eintracht Mahlsdorf stand, etwa die beiden Ex-Regionalligakicker Justin Gerlach (kam vom Berliner AK) oder Kemal Atici (von Union Fürstenwalde).
Einer allerdings steckt alle in Sachen Erfahrung in die Tasche und könnte, so er denn an Leistungen aus (zum Teil längst) vergangenen Jahren anknüpft, zur Attraktion auf dem Rosenhag werden: Solomon Okoronkwo. Der 33-jährige Stürmer war 2007 dank seiner ungestümen Spielweise Publikumsliebling bei Hertha BSC, schoss in 39 Einsätzen an der Seite von blau-weißen Helden wie Marko Pantelic oder Raffael vier Tore. Hertha-Fans dürften sich vor allem noch an den Treffer gegen Borussia Dortmund erinnern, als Okoronkwo erst Nationalspieler Christian Wörns alt aussehen ließ und dann auch noch Torwart Roman Weidenfeller vernaschte. Bei den Olympischen Spielen 2009 holte er mit der nigerianischen Nationalmannschaft die Silbermedaille, trat während des Finales gegen Argentinien mit Lionel Messi an. Aber: „Ein Riesentalent. Der hätte eine viel größere Karriere machen können“, sagte sein Coach und Förderer Falko Götz vor Jahren der Berliner Zeitung. Letztlich reichte es für die Bundesligaspiele bei der Hertha, 56 Zweitliga-Partien für Erzgebirge Aue und den SV Sandhausen, Erstliga-Stationen in Norwegen, Russland und Ungarn und drei Länderspiele. Dass in der Vita Okoronkwos nicht noch ein Oberliga-Tor hinzukommt, will Eintracht Mahlsdorf verhindern. Und mit „Berlin-Style“ drei Punkte und den ersten Heimsieg am Rosenhag behalten.
PS: Am Freitagabend wurde die 4. Runde des Berlin-Pokals ausgelost. Eintracht Mahlsdorf hatte Glück, zog für die Partie am Wochenende 9.10./10.10. mit dem zwei Ligen tiefer spielenden Landesligisten Nordberliner SC ein machbares Los.