Katharina Günther-Wünsch (CDU): „Ich würde die Grundsteuerreform ändern und sozial gerecht für den Ostbezirk machen“

Katharina Günther-Wünsch (Jahrgang 1983), CDU

Katharina Günther-Wünsch konnte den Wahlkreis 5 vor anderthalb Jahren mit großem Vorsprung vor ihren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern holen. Auch diesmal ist sie die klare Favoritin auf das Direktmandat. Letzte Woche wurde bekannt, dass die gelernte Lehrerin die Wunschbesetzung der Berliner CDU für den Posten der Bildungssenatorin ist.

Welche persönliche Verbindung haben Sie zu Mahlsdorf?

Ich wohne mit meiner Familie seit zehn Jahren hier. Wir haben unsere Heimat, Kitas, Schulen und Freunde hier gefunden.

 

Wann und warum sind Sie in Ihre Partei eingetreten?

Vor knapp 20 Jahren, da ich damals selber mit einem Kommunalpolitiker ein Problem in meiner Heimat in Dresden bewältigen konnte.

 

Was zeichnet die Menschen hier Ihrer Meinung nach aus?

Die Mahlsdorfer sind sehr freundlich und achten sehr auf ihren Kiez. Das merkt man an den vielen ehrenamtlichen Organisationen und Einsätzen. Beispielhaft seien die verschiedenen Bürgerinitiativen bei Bauvorhaben genannt oder bei der Umbenennung von Straßennamen (Bsp. Arndt- und Roedernstraße). Aber auch bei der Pflege des Kiezes zeichnen sich die Mahlsdorfer durch Engagement und Verbundenheit aus – beispielhaft seien die regelmäßigen „Putzaktionen“ um die Kaulsdorfer Seen erwähnt. Aber auch der gemeinsame Protest wie bei dem Containerstandort für die Kiekemal-Grundschule ist ein Charakteristikum der Mahlsdorfer.

Einsatz, Engagement und Partizipation – gemeinsam mit nachbarschaftlicher Stärke – das sind die Markenzeichen der Mahlsdorfer Bürger.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort im Ortsteil?

Ich persönlich liebe das Landschaftsschutzgebiet um die Seen und die Waldpromenade. Meine Söhne lieben den Ulmenspielplatz und in Kaulsdorf den Wilhelmplatz 

 

Haben Sie einen Gastro-Tipp für unsere Leserinnen und Leser?

Leider gibt es gar nicht so viele Gastronomien in Mahlsdorf – meine Familie switcht am liebsten zwischen dem Griechen Pathos, Rossini III und der L‘Osteria. Ich gehe auch gern mit meinem Mann ins La Stalla.

 

Was konnten Sie in den letzten knapp anderthalb Jahren für Mahlsdorf erreichen?

Wir konnten Tempo 30 auf der Pilgramer Straße samt Fußgängerüberweg und Tempo 30 in der Feuerbacher Straße erreichen. Wir haben die Finanzierung für die Schule an der Landsberger Straße im Hauptausschuss gesichert. Bisher hat dank politischer Gespräche auf Landesebene und vieler Anträge im Bezirk auch keine Bebauung in der Bisamstraße stattgefunden. Außerdem kommt der Sparkassenautomat vor dem Edeka

dank mehrmaligen Nachhakens und diverser Anträge endlich.

 

Was müsste sich dringend ändern, damit Mahlsdorf lebenswert bleibt?

Die maßlose Verdichtung – insbesondere durch mehrgeschossigen Wohnungsbau – ohne mitgeplante und vorher hergestellte Infrastruktur muss sofort aufhören. Es braucht B-Pläne auch für das Siedlungsgebiet. Wir brauchen Kitas, Schulen und Ärzte im Siedlungsgebiet. Der ÖPNV muss endlich ausgebaut werden und im 10-Minuten-Takt fahren. Alternative Mobilitätsangebote müssen ausgeweitet werden. Die S-Bahnhöfe in Mahlsdorf und Kaulsdorf müssen barrierefrei werden. Sie benötigen mehr Park-and-Ride-Plätze und endlich Fahrradparkhäuser. Das Bürgerhaus für Mahlsdorf muss kommen. Und für das Landschaftsschutzgebiet Kaulsdorfer Seen braucht es mehr denn je einen Pflegeentwicklungsplan, mehr Schutz von Flora und Fauna und finanzierte Park-Ranger.

 

Die Verkehrsinfrastruktur in Mahlsdorf ist …

… vollkommen unzureichend für die Verdichtung der letzten Jahre, was eine Mobilitätswende unmöglich macht. Wir benötigen die Verkehrslösung Mahlsdorf und die TVO, um eine spürbare Entlastung hinzubekommen. Gleichzeitig den Ausbau der Bahnhöfe (s.o.) und den Ausbau der Ladestrukturen im öffentlichen Raum für E-Mobilität (Marzahn-Hellersdorf als Modellbezirk kommt da nicht wirklich voran). Gleichzeitig müssen Sharing-Angebote wie zum Beispiel „Muva“ adressatengerecht ausgebaut und Fahrradwege insbesondere als „Sternenstruktur“ zu den Bahnhöfen hin angelegt werden.

Ergo braucht der Randbezirk andere Lösungen als der innerstädtische Bereich. Leider ist davon derzeit nichts zu merken.

 

Was denken Sie, bewegt die Menschen in Ihrem Wahlkreis gerade am meisten?

Aus den unzähligen Bürgergesprächen und Veranstaltungen der letzten Monate nehme ich insbesondere drei Themen wahr: 1. Grundsteuer, 2. Gestiegene Energie und Lebenshaltung (Inflation) und 3. Verdichtung – Bauvorhaben und daraus resultierend Verkehr und fehlende Infrastruktur.

 

Wenn Sie von heute auf morgen ein Projekt in Mahlsdorf umsetzen dürften, ohne auf Geld und Genehmigungen zu schauen, was wäre das?

Ich würde die Grundsteuerreform ändern und sozial gerecht für den Ostbezirk machen und mit dem eingesparten Geld den Spielplatz auf dem Durlacher Platz errichten, der in unserer Amtszeit für 2023 in der I-Mittelplanung stand und durch die Zählgemeinschaft mit Rot-Rot-Grün an der Spitze auf 2025 verschoben worden ist.

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