Leukämie-Diagnose kurz nach Geburt des Sohnes: Nur ein Stammzellspender kann Leben von Mahlsdorfer Mama retten

Laura aus Mahlsdorf liebt ihren Beruf. Die 33-Jährige ist Erzieherin in einer zweisprachigen Grundschule, ihr Mann Stefan arbeitet erfolgreich als Ingenieur. Vor fünf Jahren haben sie sich zusammen ein altes Boot gekauft, es liebevoll restauriert und schippern seitdem mit ihrem Bootshund Chester durch die Berliner Gewässer. Außerdem verbringen sie viel Zeit mit engen Freunden im eigenen Garten. Echte gute Freundschaften sind beiden wichtig. Und vor einem halben Jahr geht endlich ihr größter Traum in Erfüllung: Sohn Luan kommt zur Welt und ist seitdem der Mittelpunkt der Familie. Ein Leben voller Glück und Zufriedenheit. Eigentlich könnte alles gut sein. Eigentlich.

Bereits während der Schwangerschaft hat Laura schlechte Eisenwerte. Für die werdende Mutter zunächst nichts Besorgniserregendes – schließlich leiden viele Schwangere unter Eisenmangel. Doch trotz medikamentöser Behandlung bleiben die Werte auch nach der Geburt auffallend schlecht. Auf Drängen der Hebamme sucht Laura erneut ihren Hausarzt auf, der sie in die Hämatologie überweist, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Am 23. Dezember befindet sich Laura mit Söhnchen Luan im Auto auf dem Weg zu ihrer Mutter, als sie der Anruf der behandelnden Hämatologin erreicht. Sie bittet Laura rechts ranzufahren und anzuhalten. Dann teilt sie ihr mit, dass Verdacht auf Blutkrebs bestehe. Erst ein Verdacht, aber er ist da.

Mahlsdorf LIVE - Ein Bild aus glücklichen Zeiten. Laura mit ihrem Verlobten Stefan und Sohn Luan
Laura mit Stefan und Luan in der Weihnachtszeit Foto: privat

Sofort ruft Laura Stefan an, kehrt um und fährt nach Hause. „Wir standen unter Schock. Aber wir haben sofort versucht uns zu sammeln, zu überlegen, was jetzt zu tun sei. Und wir haben gehofft, dass es sich vielleicht um einen Fehler handelt, dass alles ganz anders sein könnte. Noch wollten wir das Ganze nicht nah an uns rankommen lassen“, erinnert sich Stefan. Nach quälenden Tagen zwischen Hoffen und Bangen wird am 29. Dezember im Klinikum Berlin-Buch eine Knochenmarkpunktion durchgeführt, die den anfänglichen Verdacht bestätigt: Laura hat Blutkrebs. Schnell steht auch fest: Nur ein passender Stammzellspender kann ihr Leben retten. Diese Nachricht zieht ihr den Boden unter den Füßen weg: „Genau im glücklichsten Moment meines Lebens eine solche Diagnose. Wie kann das sein? Plötzlich steht alles ganz still. Da ist nur die eine große Angst: Werde ich Luan aufwachsen sehen?“

Seit der Diagnose bestimmt der Krankenhausaufenthalt Lauras Leben. Während sie mit Chemotherapien behandelt wird, kümmert sich Stefan im Homeoffice um Luan. Dort lebt er vollständig isoliert. Um Besuche im Krankenhaus zu ermöglichen, hat er sich mit dem Kleinen zu einer 100-prozentigen Quarantäne verpflichtet. „Die Familie hält eng zusammen. Jeden Tag steht tolles Essen vor der Tür und Laura bekommt Mut-Mach-Pakete ins Krankenhaus geschickt. Ich bin unseren Eltern und Freunden unendlich dankbar dafür. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne sie machen würde“, erzählt Stefan. Auch von zu Hause aus versucht er, Laura am gemeinsamen Leben teilhaben zu lassen. Permanent laufen Video-Telefonate, so dass sie ihren Sohn Luan live miterleben kann. Da Corona keine Besuche zulässt, organisiert Stefan abends digitale Treffen mit allen Freunden, damit sie den Kontakt nach außen behält. Und einfach, um ihr eine Freude zu machen. Das ist wichtig, in dieser schwierigen Zeit.

Am Anfang haben beide mit der Diagnose gehadert. „Wir haben uns mit der Frage aufgehalten, warum ausgerechnet uns das passiert. Dass das alles nicht wahr sein kann. Das sind verständliche Schutzmechanismen, aber am Ende bringen sie nicht weiter“, so Stefan. „Wir haben vereinbart, dass wir uns alles sagen. Tiefe Löcher sind tiefe Löcher. Und die tun weh. Trotzdem darf ich mich zu Hause auch über Luan freuen. Auch das ist ok. Aus ihm schöpfe ich die nötige Kraft, die ich jetzt für meine Frau brauche.“

Mahlsdorf LIVE - Krebskranke Laura aus Mahlsdorf: Die herzzerreißenden Briefe ihrer Freundin
Die Familie mit Schneemann und Hund Chester Foto: privat

Nach der anfänglichen Ohnmacht kommt auch für Laura Aufgeben nicht in Frage: „Ich liebe Stefan, gemeinsam haben wir uns so viel erkämpft. Und ich liebe meine Freunde, die mir jeden Tag aufs Neue zeigen, wie sehr sie an meiner Seite sind. Das ist ein Geschenk. Und der größte Grund zu kämpfen, liegt gerade zu Hause auf dem Wickeltisch. Wir haben so lange auf Luan gewartet. Ich möchte ihn aufwachsen sehen und ins Leben begleiten. Seine ersten Worte, seine ersten Schritte, die Einschulung, das erste Verliebtsein. All das will ich miterleben. Für mich gibt es viele Gründe zu kämpfen.“

Doch alleine kann Laura es nicht schaffen. Sie kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Derweil bekommt die Mahlsdorferin im Krankenhaus die erste Chemotherapie. Der Krebs muss so lange in Schach gehalten werden, bis ein genetischer Zwilling gefunden ist. Bislang war die Suche erfolglos.

Um in dieser schwierigen Situation nicht tatenlos zu bleiben und die Suche nach eben jenem „genetischen Zwilling“ für Laura aktiv zu unterstützen, rufen Stefan, seine Familie und seine Freunde gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen. Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat.

Laura hat neben dem größten Ziel, einen Spender zu finden und wieder gesund zu werden, einen geheimen Wunsch: sie möchte mit Stefan und Luan nach Neuseeland reisen und in einem kleinen Wohnmobil Land und Leute erkunden. Keine Krankenhausdecke, sondern freien Himmel. Keine Klimaanlage, sondern frischen Wind. Keine Angst, sondern eine unbeschwerte Zeit.

Um Laura zu helfen und ihre Wünsche zu erfüllen, appelliert Stefan: „Laura ist die beste Frau und Mama die man sich vorstellen kann. Unser Leben als kleine Familie hat gerade erst begonnen. Wir möchten dieses gemeinsame Leben nicht verlieren. Deshalb bitten wir alle – lasst euch registrieren. Damit schenkt ihr Laura das Wertvollste, was es gibt – die Hoffnung auf ein zweites Leben. Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen.“

Laura sucht dringend einen Stammzellspender. Foto: privat

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann Laura und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/lauras-leben die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhausabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.

DKMS-Spendenkonto, Kreissparkasse Tübingen
IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56 Verwendungszweck: LPS 631

Offenlegung: Der Text wurde zum größten Teil aus einer Pressemitteilung der DKMS entnommen.

Mit diesem Flyer sucht die DKMS nach Spendern.

Datenschutzeinstellungen