Mahlsdorf hat ein Müllproblem: Seit Wochen gibt es keine Gelben Säcke mehr

Es ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein gewohnter Alltag in Mahlsdorf: Alle zwei Wochen werden die Gelben Säcke an den Straßenrand gestellt, die fleißigen Mitarbeiter:innen von ALBA sammeln sie ein und werfen sie in das Heck der dunkelblauen Lkw. Seit einigen Wochen gibt es jedoch ein massives Problem. Es gibt keine Gelben Säcke mehr.

 

„Auf dem Kunststoffmarkt herrscht derzeit Rohstoffknappheit bei den Rezyklaten, aus denen die Gelben Säcke hergestellt werden. Das hat aktuell zu Produktionsverzögerungen geführt. Deshalb können unsere Lieferanten der Säcke die ursprünglich vereinbarten Liefertermine nicht einhalten“, so Henning Krumrey, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei ALBA gegenüber „Alles Mahlsdorf“. Und weiter: „Deshalb ist eine Belieferung der Sackausgabestellen momentan leider nicht möglich, unsere Bestände sind aufgebraucht.“ In den beiden Mahlsdorfer „Getränke Hoffmann“-Filialen, dem Recyclinghof der BSR oder bei REWE am Bahnhof gibt es seit Langem keinen Nachschub mehr.

 

Aber auch ein Ausweichen auf andere Ortsteile oder Bezirke bringt nichts, das Problem besteht deutschlandweit. Zuerst hatte die „Berliner Morgenpost“ darüber berichtet. Wann es Nachschub gibt, ist unklar. Generell erfolgt die Bestellung der Säcke laut ALBA langfristig und bedarfsgerecht, derzeit werden die ursprünglich verabredeten Liefertermine jedoch nicht eingehalten. ALBA ist deshalb laut Krumrey mit dem Lieferanten im Gespräch, parallel arbeitet das Unternehmen daran, bei anderen Lieferanten Ersatzmengen zu bestellen. „Da das Rohstoffproblem jedoch global besteht, bleibt die Beschaffungssituation schwierig“, so der Sprecher.

 

Henning Krumrey gibt sich optimistisch, dass bis zum Juni wieder ausreichend Gelbe Säcke zur Verfügung stehen. Für all diejenigen, die in dieser „Ausnahmesituation“ keinen entsprechenden Vorrat aus den vergangenen Monaten angelegt haben, können laut Krumrey für die Sammlung von Leichtverpackungen auch andere transparente/durchscheinende Säcke verwendet werden. Stehen diese am Entsorgungstag korrekt befüllt vor dem Grundstück bereit, erfolgt die Mitnahme. Aber Achtung: ALBA bittet darum, keine blauen oder schwarzen Müllsäcke verwenden. Bei diesen könnten die Fahrer-Teams nicht sehen, ob die Säcke korrekt befüllt sind (und sich beispielsweise kein Restmüll darin befindet). Deshalb werden diese Müllsäcke nicht mitgenommen, sondern bleiben stehen.

 

Lang gibt es das Problem der Gelben Säcke eh nicht mehr. Wie „Alles Mahlsdorf“ bereits im vergangenen August berichtete, werden diese durch Tonnen ersetzt. Die Umstellung erfolgt ab Juli 2023 und soll bis Ende Oktober 2023 beendet sein. Für die Wertstofftonne wird weiterhin kein Entgelt erhoben. Umweltstadträtin Juliane Witt verkündete in einer Pressemitteilung: „Hoffen wir, dass durch die Möglichkeit, jetzt auch andere dünne Materialien zu nutzen, keine weiteres Chaos entsteht, sondern das Unternehmen mit seiner Kulanz auch auf die positive aktive Nachbarschaft bei uns im Siedlungsgebiet hoffen kann.“

Dieses Bild der Gelben Säcke am Straßenrand gehört in Mahlsdorf bald der Vergangenheit an - im Jahr 2023 werden sie durch Wertstofftonnen ersetzt.

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