Mahlsdorfer „Allroundhelferin“, Sandmann-Initiative und Feuerwehrleute für unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet

Freiwilliges Engagement im Bezirk hat viele Gesichter. Über Hundert von ihnen haben sich diese Woche im American Bowl in Marzahn gezeigt. Anlass war die Verleihung des „Kiezmacher Awards“, zu der die Abgeordneten der CDU Wuhletal eingeladen hatten. Auch eine 46-jährige Mahlsdorferin und andere Akteure aus unserem Ortsteil räumten bei der Veranstaltung Preise ab.

 

Für die Premiere ihres „Kiezmacher Awards“ hatten sich die Initiatoren gegen einen formellen Rahmen entschieden. Stattdessen wurde in lockerer Atmosphäre bei kühlen Getränken, anregenden Gesprächen und einer Stunde Bowlingspaß ausgelassen im LeProm (Märkische Allee 176-178) gefeiert. Zum Auftakt stimmte der begnadete Instrumentalist und erfolgreiche YouTuber Mr. Pianoman Thomas Krüger die Anwesenden mit einem seiner Ohrwurm-Medleys auf einen kurzweiligen Abend ein, ehe sich CDU-Generalsekretär Mario Czaja bei allen Gästen für ihr Engagement bedankte: „Uns alle verbindet, dass uns Gemeinschaft nicht egal ist (…), sondern dass wir uns darüber Gedanken machen, wie wir gut zusammenleben, miteinander auskommen und unser Miteinander gestalten“ – das zeichne Kiezmacher aus, erklärte Czaja in seiner Eröffnungsrede.

 

Nachdem Sozialstadträtin Nadja Zivkovic alle 33 Nominierten im Schnelldurchgang vorgestellt hatte, schlug die große Stunde der zwölf Preisträgerinnen und Preisträger. Sie waren im Vorfeld von einer unabhängigen fünfköpfigen Jury um Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Arche-Gründer Pfarrer Bernd Siggelkow in den vier Kategorien Sport, Kultur, Alltag und Nachbarschaft ausgewählt worden.

 

Mahldorferin mit großem Herz

Eine der strahlenden Gewinner war Juliane Duda, die sich seit über zwölf Jahren ehrenamtlich im Bezirk engagiert. „Angefangen hat alles in der Holzwerkstatt des KulturGuts Marzahn“, erinnert sich die Mahlsdorferin an viele Bastelstunden mit Kindern. Dass ihr Herz nicht nur für die Kleinsten schlägt, bewies die 46-Jährige unter anderem in der Werkstatt Nadelholz im Stadtteilzentrum Kaulsdorf, wo sie Erwachsene mit psychischen Beeinträchtigungen, Suchterkrankungen oder körperlichen Einschränkungen dabei unterstützte, kreativ zu sein. Inzwischen kümmert sich Juliane Duda vor allem um Seniorinnen und Senioren, denen die Einsamkeit zu schaffen macht.

 

In diesem Jahr hat sie außerdem eine Charity-Aktion im Rahmen der Ukraine-Hilfe mit der Kiekemal-Grundschule auf die Beine gestellt und im Kunsthaus Flora ukrainischen Geflüchteten Kunstunterricht gegeben. Sie sammelt regelmäßig Spenden für die Arche in Hellersdorf und ist auch sonst immer zur Stelle, wenn Menschen ihre Hilfe brauchen. Über die Auszeichnung sagt Juliane Duda, sie bedeute ihr sehr viel. „Es kommt leider nicht so oft vor, dass ehrenamtliches Engagement angemessen gewürdigt oder wertgeschätzt wird.“ Übrigens könnte die engagierte Frau ausnahmsweise selbst ein bisschen Unterstützung gebrauchen: Sie hat das Stadtteilbudget für Mahlsdorf-Süd gewonnen und möchte einen Umsonstladen am Hultschiner Damm eröffnen. Doch das Projekt steht auf der Kippe: „Ich suche händeringend einen ausrangierten Bauwagen, um das Vorhaben noch rechtzeitig umsetzen zu können.“

 

Sandmann-Freunde laden am 22.11. auf den Ullrichplatz ein

Platz zwei in der Kategorie „Kulturhelden“ ist ebenfalls nach Mahlsdorf gegangen. Ausgezeichnet wurde, wie Mario Czaja es ausdrückte, eine „verrückte Idee“, die nun Realität wird: Gemeinsam mit seiner Frau Elke und einigen weiteren Akteuren hatte sich Michael Wiedemann im Frühjahr auf den Weg gemacht, um dem Sandmännchen pünktlich zu dessen 63. Geburtstag am 22. November auf dem Ullrichplatz mit großem Brimborium ein Denkmal zu setzen (wir berichteten mehrfach). Zahlreiche Unterstützer konnten für das Projekt begeistert und über 30.000 Euro an Spenden gesammelt werden.

 

Inzwischen ist die Skulptur fertig und auch die Aufstellgenehmigung von der Denkmalschutzbehörde erteilt worden. Der Bezirk hat sich bereiterklärt, die Kosten für den Betonsockel und die Instandhaltung zu übernehmen. Weil die Initiative zuletzt nicht mehr daran geglaubt hatte, dass alle rechtlichen und organisatorischen Fragen mit den Behörden rechtzeitig geklärt werden könnten, wird die Bronzefigur am kommenden Dienstag um 14 Uhr erst einmal nur „zur Probe“ aufgestellt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, dabei zu sein, wenn ein Kran das 1,20 Meter große und 92 Kilogramm schwere Sandmännchen auf den Ullrichplatz hievt und Michael Wiedemann mit seinem Team über den aktuellen Stand des Projekts informiert.

 

Unbezahlt und unbezahlbar: Mahlsdorfs Freiwillige Feuerwehr

Sie retten, löschen, bergen, schützen und leisten mit ihrem Einsatz einen unbezahlbaren Dienst an der Gesellschaft. Seit 120 Jahren können sich die Mahlsdorferinnen und Mahlsdorfer tagein, tagaus auf ihre Freiwillige Feuerwehr verlassen. Beim „Kiezmacher Award“ landeten die ehrenamtlichen Brandbekämpfer in der Kategorie „Alltagshelden“ auf dem zweiten Platz. Noch wichtiger als der Preis wäre den Männern und Frauen, wenn sie die längst überfällige neue Wache bekämen. Das Bestandsgebäude in der Donizettistraße neben der Friedrich-Schiller-Schule ist nicht nur zu klein, sondern baulich seit Jahren schon in einem ziemlich desolaten Zustand.

 

Die Gewinner im Überblick:

Sporthelden „bewegen im Bezirk“

  1. Dojo Takuan (AC Berlin)
  2. 1.VfL Fortuna Marzahn
  3. Hellersdorfer FC Berlin

 

Alltagshelden „kümmern sich um ihre Mitmenschen“

  1. Laib & Seele, Ausgabestelle Hellersdorf
  2. Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf
  3. BALL e.V. (Betreuung arbeitsloser Leute und Lebenshilfe e.V.)

 

Kulturhelden „zaubern ein Lächeln ins Gesicht“

  1. Juliane Duda
  2. Michael Wiedemann
  3. Theater am Park e.V.

 

Nachbarschaftshelden „brennen für ihren Kiez“

  1. Initiativgruppe „Gemeinsam STATT EINSAM“
  2. Vika hilft
  3. CleanUp MaHe

 

Sonderpreis: IG-Modellbahn-Hellersdorf

Nominierte und Gäste des „Kiezmacher Awards“ © Jan Schröder
Preisträger Michael Wiedemann © Jan Schröder
Mario Czaja, Nadja Zivkovic, Alexander J. Herrmann (v. l.) © Jan Schröder

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