Mahlsdorfer Student sammelt wieder Spenden für frierende Obdachlose

Der Mahlsdorfer Student Laurenz Terl ist auch in diesem Winter wieder mit seiner vor zwei Jahren ins Leben gerufenen „Kältehilfe MaHe” unterwegs, um Obdachlose in der Stadt mit Essen, warmen Getränken und Kleidung zu versorgen. „Wir hoffen, dass wir einigen Menschen auf der Straße den Winter damit etwas erträglicher machen können“, sagt der 21-Jährige.

 

Als Laurenz Terl 2020 das erste Mal mit anderen jungen Menschen die Kältehilfeaktion startete, war die mediale Aufmerksamkeit und Unterstützung aus der Bevölkerung riesig. Etwa 1.200 Kleidungsstücke, warme Schlafsäcke und Hygieneartikel kamen zusammen. Das ursprünglich in Marzahn-Hellersdorf begonnene Engagement konnte dadurch auf andere Bezirke ausgeweitet werden. „2021 war die Spendenbereitschaft noch größer. Es wäre toll, wenn wir das Niveau der Vorjahre erreichen könnten, denn die Sachen werden dringend gebraucht“, weiß der Student. Bei der Stadtmission und anderen sozialen Trägern herrsche absoluter Kleidernotstand, erklärt er.

 

Die ersten Spenden sind bereits im Lager eingetroffen, das der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg in seinem Kiezbüro (Cecilienplatz 5, U-Bhf. Kaulsdorf-Nord) zur Verfügung stellt. Doch das kann nur der Anfang sein. Besonders benötigt werden dicke Wintersachen, Mützen, Handschuhe, Socken und dunkle Unterwäsche, Schlafsäcke, Isomatten, Schuhe sowie Drogerieartikel, vor allem Periodenprodukte. Außerdem nehmen Laurenz Terl und seine aktuell zwölf Mitstreitenden diesmal auch Hundefutter an, da viele obdachlose Menschen von Vierbeinern begleitet werden.

 

Die Gruppe freut sich über jede Spende und jede helfende Hand. Per WhatsApp verabreden sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer regelmäßig, um in Dreier- oder Vierer-Teams auszuschwirren. Steht kein Transporter zur Verfügung, werden die Säcke mit den Öffis transportiert – zum Beispiel nach Lichtenberg, Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte und auch in alle fünf Marzahn-Hellersdorfer Ortsteile. Die Annahme, es gäbe hier im Bezirk kaum Obdachlose, sei falsch, stellt Laurenz Terl klar. Wer mit offenen Augen durch die Kieze gehe, würde das schnell feststellen. „Erst gestern lag ein Mann in der Springpfuhl-Passage“, berichtet er.

 

Viele Passantinnen und Passanten wüssten nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen, wenn sie auf obdachlose Personen treffen. Gerade bei extremen Wetterlagen sei Ignorieren, Wegschauen und Vorbeigehen die schlechteste Option, so Terl. Er empfiehlt, sich den Obdachlosen zu nähern, ihnen unbedingt auf Augenhöhe zu begegnen – „so wie man es eigentlich mit jedem Menschen tun sollte“ – und Hilfe anzubieten. Wird dies abgelehnt, sei dies zu respektieren.

 

Kältehilfe MaHe

Spendenannahme im Kiezbüro

Cecilienplatz 5, 12619 Berlin

Öffnungszeiten
Di+Mi: 14-18 Uhr 
Do: 10-15 Uhr

 

Auch die „Laib und Seele“-Ausgabestelle der Berliner Tafel in der Adorfer Straße 6 in Hellersdorf sucht dringend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und nimmt gern größere Mengen an Lebensmittelspenden an. Außerdem wird ein Industriekühlschrank (neu oder gebraucht) benötigt.

Infos und Kontakt: terl.kaeltehilfe@gmail.com

Dienstag, 10-14 Uhr: Sortierung

Mittwoch, 8-16 Uhr: Sortierung/Ausgabe

Freitag, 12-14 Uhr: Ausgabe:

 

Datenschutzeinstellungen