Vor wenigen Tagen fand im Sportkomplex am Blumberger Damm die Ehrung der besten Sportler:innen des Bezirks Marzahn Hellersdorf statt. „Da viele Sportler im Jahr 2020 keine oder nur wenig Wettkämpfe durchführen konnten und die Pandemie auch und besonders die Sportvereine hart getroffen hat, haben wir uns entschieden auch diejenigen zu ehren, die sich in ihren Vereinen in besonderer Art und Weise in der Corona Zeit hervorgetan haben”, so der für Sport zuständige Stadtrat Gordon Lemm (SPD). Neben Welt-, Europa-, Deutschen und Berliner Meister:innen war auch ein Mahlsdorfer Sportler dabei: Jeremy Jarsetz, gerade 18 Jahre alt, Schiedsrichter bei Eintracht Mahlsdorf.
Sofern es die Pandemielage zulässt steht der Schüler der Rudolf-Virchow-Oberschule seit fünf Jahren jedes Wochenende mit Pfeife und Karten bewaffnet bei mehreren Fußballspielen auf dem Platz, kommt so auf mehr als 90 Einsätze pro Jahr. Und das ehrenamtlich (es gibt aber eine kleine Aufwandsentschädigung) und in einer Funktion, in der man nur selten Anerkennung erhält und schnell der Buhmann von 22 Spielern, Trainern und Zuschauern sein kann. Jeremy Jarsetz pfeift im Herrenbereich zumeist in der Kreisliga A, in der Jugend bis zur Landesliga und als Linienrichter ist er sogar in den Regionalligen der Jugend aktiv. „Am Anfang hat mein Weg als Schiedsrichter steinig angefangen, viele Karten und wenig Kommunikation begleiteten die ersten Spiele von mir, aber mit der Zeit wächst man in der Persönlichkeit und auch eine Spielleitung verändert sich”, erklärt der frisch gekürte Marzahn-Hellersdorfer Sportler des Jahres in der Kategorie „Sportliche Ehrungen“ gegenüber „Alles Mahlsdorf”.
Wohl durch seine offene und konsequente Art musste Jeremy Jarsetz Anfeindungen oder gar Schlimmeres noch nicht erleben. Eine Schiedsrichterkarriere plant er indes (noch) nicht. „Dies wird immer ein Hobby bleiben. Wenn sich der Weg durch Zufall allerdings ergibt und ich von Verletzungen verschont bleibe, sage ich nicht Nein.”