Er hat es wieder getan: Das 14-jährige Kung-Fu-Talent Kyle Landmann konnte bei der Berlin-Brandenburgischen Meisterschaft im Wushu erneut ganz groß auftrumpfen. Zwei Meistertitel, ein Vizemeistertitel und eine Bronzemedaille lautet die diesjährige Ausbeute des Mahlsdorfer Schülers, der im vergangenen September schon internationaler Chin-Woo-Champion wurde.
Die besten Kinder, Junioren und Jugendlichen aus Berlin und Brandenburg waren am vergangenen Wochenende nach Bernau gekommen, um ihre traditionellen Kampfkünste unter Beweis zu stellen. Mittendrin Kyle Landmann, der mit seinen schnellen und dynamischen Bewegungen für Aufsehen sorgte. In zwei verschiedenen Handformen-Kategorien war der Teenager in seiner Altersklasse nicht zu schlagen. Aber auch mit den Kurzwaffen lieferte er eine überzeugende Vorstellung ab. Am Ende reichte es für Platz zwei. Rang drei an den Langwaffen machte die Medaillensammlung schließlich komplett.
Dass Kyle bei seinem Verein Chin Woo SV Red Dragon Sports Club zu einem echten Allrounder geworden ist, habe ganz pragmatische Gründe, verrät seine Mama Claudia Landmann: „So ein Wettkampftag dauert acht Stunden. Ihm wäre es viel zu langweilig, würde er nur in einer Kategorie antreten und sonst die ganze Zeit rumsitzen. So ist er immer aufgewärmt und hat viel mehr Spaß.“ Sie selbst begleitet ihren Sohn zu jedem Sportevent. „Eine muss ja den Materialwart spielen und sich um die Verpflegung kümmern“, sagt sie und lacht. Als nächstes großes Event stehen im Mai die Europameisterschaften in Athen an. Was noch fehlt, ist ein richtiger Sponsor. Denn nicht nur die Reise nach Griechenland wird eine teure Angelegenheit, auch sonst gibt es Kyles Sport nicht zum Nulltarif. Neben den Startgeldern für Wettkämpfe kosten vor allem die Waffen richtig Geld.
Kampfkunst ist übrigens nicht Kyles einziges Hobby. Seine zweite große Leidenschaft gehört dem Tanz. Seit vielen Jahren trainiert er allein unter Mädels in der Hellersdorfer Tanzschule „Swing & Move“ an der Riesaer Straße. Die Gruppe tritt auch regelmäßig im FEZ, in Seniorenheimen und anderen sozialen Einrichtungen auf oder wird für besondere Veranstaltungen gebucht. Das Performen scheint dem 14-Jährigen also irgendwie im Blut zu liegen. Und weil er Bewegung auch als Ausgleich zum Unterricht braucht, belegt er in der Caspar-David-Friedrich-Oberschule auch Tanzen als Wahlpflichtfach.
Auf die Frage, wie gut er die vielen Trainingseinheiten mit Hausaufgaben und Schule unter einen Hut bekommt, antwortet Claudia Landmann, die selbst Standardtänzerin ist, sie wolle ihrem Sohn keinen Leistungsdruck machen – weder beim Sport noch in der Schule. „So lange er überall mitkommt und seine Dreien schreibt, ist alles okay.“