Noch bis zum 31. Dezember läuft der Mietvertrag der Stadtteilbibliothek Mahlsdorf mit ihren mehr als 25.000 Medien in der Hönower Straße. Wie es danach weitergeht, ist bislang noch ungewiss. Bereits im Juli 2019 machte der Bezirkselternausschuss Kita auf das Vertragsende aufmerksam („Mahlsdorf LIVE” berichtete, siehe Link unten), aktuell wartet das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf noch immer auf ein Angebot des Vermieters zur Weiterführung des Mietverhältnisses. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Kultur auf eine parlamentarische Anfrage des Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordneten Mario Czaja (CDU) hervor. Vorgelegt werden soll das Angebot in diesen Tagen – womöglich aber verbunden mit einer Mieterhöhung, diese könnte sich durch die Nutzung der im vergangenen Sommer leergezogenen Nachbarräume eines Sonnenstudios und eines Copy-Shops weiter steigern. Diese Preissteigerung „muss dann geprüft werden und durch den Bereich Finanzen des Bezirksamtes oder ggf. durch die Senatsverwaltung für Finanzen bestätigt werden”, so Staatssekretär Dr. Torsten Wöhlert.
Umzugsoptionen für die Bibliothek in eine bezirkseigene Immobilie gibt es nicht. Das Kunsthaus Flora ist zu abgelegen und zu klein, der Pestalozzitreff wird schon als Stadtteiltreffpunkt genutzt und die Scheune gegenüber EDEKA Brehm soll künftig als Schulclub genutzt werden.
Der Bezirksverordnetenversammlung ist die Problematik bewusst, hier favorisiert man eine Unterbringung der Bibliothek in bezirkseigenen Räumen oder die Einplanung von entsprechenden Räumlichkeiten in künftigen Neubauten wie etwa der neuen Schule in der Elsenstraße, auch ein eigener Neubau ist denkbar. In einem aktuellen überfraktionellen Antrag durch die Verordneten Jennifer Hübner (SPD) und Olaf Ostertag (DIE LINKE.) heißt es: „Um eine langfristige und nachhaltige Perspektive zu schaffen, wird das Bezirksamt daher abermals aufgefordert, weitere Optionen ins Auge zu fassen und diese mittelfristig auch in die Investitionsplanung des Bezirksamtes einzuführen.”
Die zuständige Stadträtin Juliane Witt (DIE LINKE.) erinnerte den Vermieter am gestrigen Montag daran, dass noch kein neues Vertragsangebot vorliegt. „Die Konditionen sind verhandelt und ich gehe davon aus, dass nach meiner Nachfrage gestern zügig der Entwurf eintreffen wird und dann auch abgeschlossen wird.”
UPDATE: In einer ersten Version des Artikels hatte es geheißen, die zuständige Stadträtin Juliane Witt hätte eine „Mahlsdorf Live”-Anfrage unbeantwortet gelassen. Nach Erscheinen des Artikels reagierte Witt in einem Kommentar unter dem Beitrag, wir haben ihre Antwort zur Bibliothek in den Artikel einfließen lassen.
Hier unser erster Bericht über den Kampf um die Bibliothek: https://www.facebook.com/103892096701735/posts/680944525663153/?d=n