Neue Schule in Mahlsdorf eröffnet: „Hier leben die engagiertesten Eltern des Bezirks“​

In der Landsberger Straße wurde am heutigen Montag die „14. Schule“ offiziell eröffnet. Derzeit sind in dem 65 Millionen Euro teuren Bau 260 Schülerinnen und Schüler untergebracht, gut 350 weitere kommen dazu. Schulleiterin Stefanie Lehrmann sprach von einer „Mammutaufgabe“ die Schulgemeinschaft zu einen, Schulstadtrat Stefan Bley lobte die Mahlsdorfer Eltern generell als die „engagiertesten“ im ganzen Bezirk. Aber es gibt auch noch Sorgen.


Neben Gästen aus Bezirk und Senat begleiteten neben Bley die Bildungssenatorin und Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordnete Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) sowie Stephan Machulik (SPD), Staatssekretär für Wohnen die Veranstaltung. Eröffnet wurde diese vom Geigenspiel einer Achtklässlerin sowie der Theo-Tanz-Einlage der 1b. Um dem wachsenden Bedarf Schulplatzbedarf in Mahlsdorf gerecht zu werden, bietet die neue Gemeinschaftsschule künftig 625 Schulplätze von der 1. bis zur 10. Klasse. Derzeit lernen zwei erste Klassen, vier siebente und vier achte in dem Gebäude. Langfristig ist auch die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe angedacht, laut Stefan Bley befindet sich dies in Planung.


Die Anlage mit Sporthalle und Außenbereichen ist die erste Schule in Marzahn-Hellersdorf, die in Holzmodulbauweise errichtet wurde. Die serielle Fertigung der Raummodule erfolgte in einer Produktionshalle in Köpenick, wo sie fast vollständig vorgefertigt wuerden. Sämtliche Einbauten – wie Fenster, Türen, Haustechnik und Beleuchtung – wurden bereits im Werk integriert. Vorgefertigte Fassadenelemente wurden parallel zum Innenausbau und den Freianlagen montiert. Dank dieser Typenbauweise konnte das viergeschossige Gebäude reibungslos in nur 13 Monaten durch den Generalunternehmer „Kaufmann Bausysteme“ fertiggestellt werden.


Die Holzverarbeitung ist nicht nur nachhaltig, sondern sorgt auch für ein angenehmes Raumklima. „Das großflächige, bepflanzte Gründach trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei, speichert Regenwasser und verbessert die Wärmeisolierung“, so Stephan Machulik. Der Staatssekretär, obwohl bereits Spandauer in dritter Generation, sagte, er „liebe“ Mahlsdorf und fühle sich mit dem Ortsteil sehr verbunden. Hintergrund ist, dass hier für seine Familie auf der Flucht in den Wirren der Endphase des Zweiten Weltkriegs die erste Anlaufstelle war.


Das Raumkonzept orientiert sich an den Berliner Lern- und Teamhäusern, dem sogenannten Compartmentprinzip: eigenständige, flexible Unterrichtsbereiche sind in jedem Compartment um einen hellen und offenen Gemeinschaftsbereich gruppiert, wodurch vielfältige Unterrichtsformen und die Teilhabe von Schülerinnen und Schülern gefördert werden. Senatorin Günther-Wünsch: „Mit der Eröffnung schaffen wir in Mahlsdorf 625 dringend benötigte Schulplätze“. Weiterhin verkündete sie stolz: „Ende 2026 werden wir in Marzahn-Hellersdorf keine Schulplatznot mehr haben.“


Die 14. Schule – ein eingängiger Name muss noch ausgewählt werden – wird mit ihren 15.000 Quadratmetern Fläche auf die Entwicklung vor Ort reagieren, etwa mit der Entstehung des neuen großen Wohnquartiers rund um die Bisamstraße. Flexibel muss auch die Schulleitung sein. Nach „Alles Mahlsdorf“-Informationen hatte das Kollegium rund um Schulleiterin Stefanie Lehrmann vor allem im vergangenen Jahr, als die Schule noch in die Allee der Kosmonauten ausgelagert war, mit dem heutigen achten Jahrgang alle Hände voll zu tun. Dieser besteht zum Teil aus sozial schwachen Kindern aus den Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf, deren drei Oberschulwünsche jeweils abgelehnt und die dann an die 14. Schule „deligiert“ wurden.  


Lehrmann bei der Eröffnung am Montag: „Wir arbeiten täglich daran, eine zusammengehörige Schulgemeinschaft zu erstellen, dies ist eine Mammut-Aufgabe. Es gibt jeden Tag große Herausforderungen in allen Bereich, die wir als Kollegium jedoch freudig annehmen“. Unterstützung erhält sie dabei von Mahlsdorfer Eltern, den laut Schulstadtrat Stefan Bley insgesamt „engagiertesten im ganzen Bezirk. Im gesamten Ortsteil sind sie motiviert und kreativ genug, Dinge voranzubringen.“

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