Powerfood für stachelige Patienten: Igelretter benötigen dringend Drohnenbrut-Nachschub

Den Igeln geht es schlecht. Ihr Bestand nimmt in Deutschland stetig ab. Um auf die Gefährdung der Art aufmerksam zu machen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung den Igel zum Tier des Jahres 2024 gewählt. Auch in der Igelstation in Petershagen werden immer mehr verletzte, kranke und ausgemergelte Stachelträger aufgepäppelt. Allein 2023 waren es 300. Mehrere Mahlsdorfer Tierfreunde gehören inzwischen zum Helfer-Netzwerk des Stachelkugel e. V. Aktuell schlagen sie Alarm, weil die Vorräte an Drohnenbrut erschöpft sind. Das fett- und eiweißreiche Futter wird für die Igel-Rettung dringend benötigt. In den sozialen Medien wurde nun ein Aufruf gestartet, der sich vor allem an Imker aus der Region richtet.

 

„Drohnenbrut benötigen wir für die sehr schwachen und abgemagerten Igel. Drohnenmilch setzen wir bei Kieferfrakturen und bei den Babys ein“, verrät Stationsleiterin Steffi Schwabe. Die meisten Imker schneiden im Frühjahr und Frühsommer die Waben mit den männlichen Maden aus dem Rähmchen heraus und haben danach dafür keine Verwendung mehr. Schwabe und ihr Team wären ein dankbarer Abnehmer. Denn Drohnenbrut ist Igelnahrung allererster Güte, die den Tieren hilft, schnell wieder auf die Beine zu kommen.

 

Aus den Ost-Bezirken und weiten Teilen Brandenburgs werden regelmäßig verletzte, unterernährte und kranke Fundtiere in der Petershagener Station abgegeben. Allein in diesem Jahr sind es schon knapp 50, auch weil draußen immer mehr Gefahren lauern: Autos, Lagerfeuer, Rasenmäher, Laubsauger und Mähroboter zum Beispiel oder auch im Garten eingesetzte Pestizide und Kunstdünger. Außerdem leiden Igel stark unter dem Insektensterben. Sie finden kaum noch Nahrung. Nachdem sie in Petershagen fachkundige Intensivpflege erhalten haben, kommen sie zu Igelpaten, die sich weiter um die putzigen Tierchen kümmern und sie behutsam wieder auswildern, wenn die Zeit reif ist. Allein bei Anette aus Mahlsdorf-Süd haben in diesem Jahr acht Igel überwintert. Ihre Bekannte Vivian Kammholz, ebenfalls aus Mahlsdorf, engagiert sich seit diesem Winter im Helfernetzwerk. Igelpaten werden übrigens immer gesucht. Infos unter T. 0176 32391455 oder per E-Mail: hilfe@stachelkugel.de

 

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