Seit mehr als zwei Jahren fehlt Sparkassen-Kunden in Mahlsdorf-Süd eine Möglichkeit, täglich kostenfrei, unkompliziert und wohnortnah Geld abzuheben. Schon 2018 machte die Filiale am Hultschiner Damm, Ecke Roedernstraße dicht. Mitte 2021 folgte dann die Schließung des SB-Centers. Nach Protesten aus dem Kiez erklärte sich die Sparkasse zwar bereit, im unmittelbaren Umfeld einen Selbstbedienungs-Pavillon zu errichten, doch die Pläne zerschlugen sich mehr als einmal. Nun soll es Anfang 2024 endlich so weit sein. Das haben die Abgeordneten Stefan Ziller (Grüne) und Kristian Ronneburg (Linke) vor einigen Tagen in Erfahrung gebracht.
Der Pavillon soll an der Ostseite der Zufahrt zum Edeka-Parkplatz (Hultschiner Damm 75-81) installiert werden. „Nach derzeitigem Planungsstand geht die Berliner Sparkasse davon aus, den Geldautomaten am Hultschiner Damm in Mahlsdorf-Süd Anfang 2024 in Betrieb zu nehmen“, heißt es aus der Senatswirtschaftsverwaltung. Ursprünglich war als Standort der gepflasterte Streifen vorgesehen, auf dem sich auch eine City-Toilette der Firma Wall und die Altglas-Container befinden. Das Straßen- und Grünflächenamt stimmte jedoch einer Sondernutzung des öffentlichen Straßenlandes mit Verweis auf mögliche Alternativen nicht zu.
Die nun auserkorene Fläche gehört Edeka. Weil auf dem benachbarten Privatgrundstück eine alte Eiche steht, musste erst einmal geprüft und sichergestellt werden, dass die Wurzeln des Baumes im Zuge der Baumaßnahme nicht beschädigt werden. Das soll nun geklärt sein. Aktuell wartet die Sparkasse auf die Unterzeichnung des Mietvertrags durch Edeka. Sein Unternehmen hätte den Pavillon gern schon in diesem Jahr aufgestellt, betonte ein Mitarbeiter des Kreditinstituts gegenüber Alles Mahlsdorf/Mahlsdorf LIVE. Doch daraus wird nichts, auch weil Edeka im Weihnachtsgeschäft keine Baustelle vor der Tür haben möchte.
Auf die Frage des Abgeordneten Stefan Ziller, wie der Senat die Versorgung mit SB-Geräten der Berliner Sparkasse gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen einschätze, erklärte Staatssekretär Michael Biel (SPD), die Berliner Sparkasse habe noch immer die mit Abstand meisten Kontaktpunkte eines Kreditinstituts in der Stadt. Es gebe 80 Filialen und 800 SB-Geräte an rund 250 Standorten. Die Veränderungen im Filialnetz seien eine Reaktion auf das veränderte Nutzungsverhalten. „Immer mehr Kunden würden ihre Bankgeschäfte unabhängig vom Lebensalter online und mobile erledigen: Dieser Trend hat sich seit 2020 noch einmal deutlich verstärkt. Mittlerweile nutzen von 1,3 Mio. Girokontokundinnen und -kunden rund 800.000 das Online-Banking, Tendenz steigend. Gleiches gilt für die Nutzung von Bargeld.“ Biel verwies außerdem auf den Bargeld-Service an immer mehr Supermarkt-, Drogerie- und Tankstellenkassen. Haken dabei: Es gibt ein Limit von meist 200 Euro und oft müssen Kunden einen bestimmten Einkaufswert erreichen, um an der Kasse Geld abheben zu können.
Tipp für Sparkassen-Kunden in Mahlsdorf-Süd:
Jeden Montag von 13 bis 15 Uhr gastiert ein mobiles Berater-Team mit dem „roten Schreibtisch“ beim Unionhilfswerk (Hultschiner Damm 84 a). Das nächste Privatkunden-Center befindet sich in der Hönower Straße 48. Außerdem gibt es einen Geldautomaten bei Rewe in der Hönower Straße 76. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man häufig schneller in der Filiale am Forum Köpenick (Bahnhofstraße 33-38).