Stefan Ziller (Grüne): „Mein sicher größter Erfolg ist die Einführung des Rufbusses Muva.“

Stefan Ziller (Jahrgang 1981), Grüne

Der Diplom-Informatiker Stefan Ziller sitzt mit einer Legislaturperiode Unterbrechung (2011-2016) seit 2006 im Abgeordnetenhaus. Seine Fraktion hat ihn zum Sprecher für Digitalisierung, Verwaltung und Bezirke gemacht. Bei der Pannen-Wahl vor anderthalb Jahren holte der heute 41-Jährige in Mahlsdorf und Kaulsdorf-Süd neun Prozent der Erststimmen.

Welche persönliche Verbindung haben Sie zu Mahlsdorf?

Ich bin in Biesdorf aufgewachsen und kenne Mahlsdorf schon seit meiner Kindheit. Mit dem Berliner Balkon, dem Gründerzeitmuseum und vielen schönen Orten und Plätzen hat Mahlsdorf viel zu bieten.

 

Wann und warum sind Sie in Ihre Partei eingetreten?

Ich bin Anfang der 2000er Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen geworden. Ich wollte und will etwas gegen die sozialen Ungerechtigkeiten tun. Es ist unverständlich, dass in einem reichen Land wie Deutschland beispielsweise so viele Kinder in Armut aufwachsen müssen.

 

Was zeichnet die Menschen hier Ihrer Meinung nach aus?

Ganz besonders mag ich die Kiezverbundenheit und die Hilfsbereitschaft in Mahlsdorf. Gerade in Zeiten des Krieges haben hier viele auf verschiedensten Wegen den Menschen in der Ukraine aber auch den Geflüchteten geholfen.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort im Ortsteil?

Ich mag den Berliner Balkon. Der dort mögliche Weitblick inspiriert mich immer wieder.

 

Haben Sie einen Gastro-Tipp für unsere Leserinnen und Leser?

Ich mag zum Beispiel „Das kleine Eiswerk“ am Hultschiner Damm, Ecke Rotdornallee. Es gibt dort leckeres hausgemachtes Eis und auch tolle, kreative Sorten.

 

Was konnten Sie in den letzten knapp anderthalb Jahren für Mahlsdorf erreichen?

Mein sicher größter Erfolg ist die Einführung des Rufbusses Muva. Muva ist von der BVG und ergänzt das bestehende Angebot von Bahn und Bus – bis Ende Februar übrigens ohne Kosten für die Fahrten bis zum S-Bahnhof. Auch wer kein Smartphone hat, kann den Service über das Telefon buchen. Wir haben darüber hinaus die Verkehrslösung Mahlsdorf weiter vorangebracht. Noch in diesem Jahr steht die Planfeststellung für die Tram und den neuen Hultschiner Damm an.

 

Was müsste sich dringend ändern, damit Mahlsdorf lebenswert bleibt?

Mahlsdorf ist schon heute lebenswert. Aber erst mit einem attraktiven Bus- und Bahn-Angebot und dem Ausbau von Radverbindungen wird es leichter möglich, mehr Wege ohne Auto zu erledigen. Dann wird Mahlsdorf insbesondere für Kinder und ältere Menschen sicherer. Denn leider halten sich viele Autofahrer*innen nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und gefährden sich und andere unnötig.

 

Die Verkehrsinfrastruktur in Mahlsdorf ist …

… dringend für alle Verkehrsteilnehmer*innen auszubauen und zu sanieren.

 

Was denken Sie, bewegt die Menschen in Ihrem Wahlkreis gerade am meisten?

Die steigenden Kosten für Lebensmittel, schlecht ausgebaute Radwege, gefällte Straßenbäume und die Suche nach Kita- oder Schulplatz beschäftigen viele Menschen, die sich an mich wenden.

 

Wenn Sie von heute auf morgen ein Projekt in Mahlsdorf umsetzen dürften, ohne auf Geld und Genehmigungen zu schauen, was wäre das?

Die Tram im 10-Minuten-Takt und zwar auch gleich zwischen Mahlsdorf und Hellersdorf als durchgehende Verbindung.

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