Am zweiten Wochenende im September geht es wieder auf Erkundungstour: Beim Tag des offenen Denkmals können Interessierte überall in der Stadt in die Geschichte(n) von Bau- und Gartendenkmalen eintauchen. In Mahlsdorf öffnen am Sonntag, dem 10.09., die Dorfkirche und das Gründerzeitmuseum ihre Türen für die Öffentlichkeit – und das kostenfrei.
In diesem Jahr steht das Denkmalwochenende in Berlin unter dem Motto „Voller Energie“ – ein Thema, das gerade so ziemlich alle beschäftigt. Auch die Denkmalpflege habe in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit viel zu sagen, erklärt Christian Gaebler (SPD), Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. So könne es nachhaltiger sein, „ein bestehendes Gebäude zu erhalten und umzunutzen (wenn nötig), anstatt es abzureißen und ein neues Haus an dieselbe Stelle zu bauen“. Doch Bau- und Gartendenkmäler binden nicht nur „graue Energie“. Durch Bestandserhalt werden auch immaterielle Werte bewahrt: „Die in ihnen gespeicherte Geschichte wirkt als ,goldene Energie‘, sie schafft Identifikationsorte in der Stadt und sorgt dafür, dass die Menschen sich verwurzelt fühlen können“, so Gaebler.
Ein solcher identitätsstiftender Ort ist in Mahlsdorf zweifelsohne die Alte Pfarrkirche. Sie wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut und gehört mit ihrer architektonischen Schlichtheit und barocken Innenausstattung zu den ältesten der Region. Zwischen 1994 und 2001 wurde das frühgotische Schmuckstück umfassend saniert. Am Sonntag, dem 10. September, beginnt dort das Denkmaltagsprogramm um 10.30 Uhr mit dem Mirjamgottesdienst. Um 12.30 Uhr wird eine Führung durch die Kirche und um 13 Uhr über den Friedhof angeboten. Von 14 bis 16 Uhr kann im Pfarrhaus (Hönower Straße 17-19) die Ausstellung „Christiane Grosz – Bilder zur Bibel“ besichtigt werden. Der Pfarrgarten lädt derweil zum Kaffeetrinken und Kreativsein ein.
Das Gutshaus Mahlsdorf (Hultschiner Damm 333) ist nach der mittelalterlichen Dorfkirche das zweitälteste erhaltene Gebäude im Ort. 1780 erbaut und 1869 spätklassizistisch überformt, bildet es mit dem um 1800 angelegten Gutspark ein sehenswertes Ensemble der Wohn- und Gartenkultur. 1958 zog Charlotte von Mahlsdorf in das baufällige Haus ein und eröffnete dort zwei Jahre später ihr Gründerzeitmuseum. Heute führt der Förderverein „Lottchens Erbe“ fort. Ihm gelang es, das Gutshaus ab 2007 mithilfe von Fördermitteln umfangreich zu sanieren. Aktuell beherbergt das Museum 17 vollständig eingerichtete Ausstellungsräume einschließlich einer mechanischen Musikmaschinensammlung. Am Tag des offenen Denkmals (10.9.) können die Gründerzeitschätze von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals und das komplette Programm sind online auf www.berlin.de/denkmaltag zu finden.