Bislang hat sich Eintracht Mahlsdorf als Aufsteiger in der laufenden Oberliga-Saison recht passabel geschlagen. Nach zehn Spielen steht das Team von Trainer Simon Rösner auf Platz 13 der Tabelle, hielt in allen Partien gut mit und dominierte zum Teil den Gegner. Und dennoch: So manch einer hätte aufgrund der Qualität des Kaders mit zahlreichen Spielern mit Regionalliga-Erfahrung auf eine größere Punktausbeute gehofft, zudem auf mehr Abstand zu den Abstiegsrängen (drei Punkte Differenz). Simon Rösner gibt sich dennoch optimistisch: „Wir brauchen eine Serie, mit ein oder zwei gewonnen Spielen ist man in dieser ausgeglichenen Liga plötzlich wieder oben dran.“
Heute, Anpfiff 14 Uhr, dürfte dies allerdings eine schwierige Aufgabe werden. Die Eintracht muss auf dem 250 Kilometer entfernten Platz des Rostocker FC beim souveränen Tabellenführer antreten. „Bislang waren wir nirgendwo so deutlich Außenseiter“, so Rösner im „Alles Mahlsdorf“-Gespräch. Die Mannschaft von der Ostseeküste ist seit acht Spielen ungeschlagen und kassierte erst vier Gegentore. Sie schoss allein in den vergangenen vier Spielen so viele Tore wie Mahlsdorf in der kompletten Saison.
Zurückgreifen können die Rostocker auf eine Menge Fußballerfahrung. Das geht schon beim Trainer los. Vladimir Liutyi wurde als Stürmer mit der Nationalmannschaft der UdSSR 1988 Olympiasieger und nahm an je einer Welt- und Europameisterschaft (1990 in Italien und 1992 in Schweden) teil. In der Bundesliga kickte der heute 59-Jährige für den VfL Bochum und den MSV Duisburg. Als Cheftrainer war er beim FK Rostow und Hansa Rostock aktiv. Aber auch die aktiv spielende Mannschaft, besonders die Offensive der Hansestädter, hat es in sich. Dort gehen der ehemalige Publikumsliebling des BFC Dynamo, Djibril „Dieter“ N’Diaye, der Ex-Babelsberger Pieter Wolf und Kevin Mbengani (spielte in der vergangenen Saison in der zweiten Schweizer Liga) auf Torejagd. „Dies ist das Saisonspiel, in welchem wir am allerwenigsten zu verlieren haben“, so Simon Rösner. Sich ein 0:0-Unentschieden zu „ermauern“, ist jedoch nicht der Plan. „Das können wir nicht und ich will es auch nicht. Hinten reinstellen und auf das Beste hoffen, ist mir zu wenig Anspruch und kann nicht das Ziel sein.“
Eine erfreuliche Nachricht gibt es in Sachen Spieler-Verfügbarkeit. Mittelfeldspieler Alexander Wuthe konnte nach wochenlanger Zwangspause aufgrund von Knieproblemen in dieser Woche erstmals wieder das volle Trainingspensum absolvieren. Ob es für einen Einsatz beim Rostocker FC reicht, steht allerdings noch nicht fest.