Veraltetes Windows 10 omnipräsent: So „digital“ sind Mahlsdorfs Schulen

Kostenfreie Sicherheitsupdates für Windows 10, eingeführt im für Digitales gefühlt Lichtjahre entferntem 2015, gab es nur noch bis vergangenen Dienstag. An Mahlsdorfer Schulen ist das veraltete Betriebssystem jedoch noch omnipräsent. „Alles Mahlsdorf“ zeigt anhand aktueller Zahlen, auf welchem digitalen Stand die Mahlsdorfer Schulen sind.

 

Die Berliner Verwaltung wird wohl einen Millionenbetrag ausgeben müssen, um weiter unter Windows 10 vor Computerviren und anderen Gefahren wie Cyberangriffen geschützt arbeiten zu können. Noch immer laufen etwa 45.000 der insgesamt 95.000 Computer auf dem alten Betriebssystem, berichtete der „Tagesspiegel Checkpoint“ vor einigen Tagen unter Berufung auf einen Sprecher der Senatskanzlei.

 

An den Mahlsdorfer Schulen sieht es nicht besser aus, wie Zahlen einer gestern veröffentlichten Antwort der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf eine Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD) zeigen. Am „ursprünglichsten“ ist die Mahlsdorfer Grundschule ausgestattet. Hier gibt es sogar noch zwei Computer, auf denen Windows 7 installiert ist. Hinzukommen 84 PCs sowie 30 Notebooks mit Windows 10. Außerdem gibt es 39 Windows-Tablets. Am Feldrain stehen den Klassen zudem neun fest installierte und elf mobile interaktive Whiteboards zur Verfügung. Immerhin: Die Mahlsdorfer Grundschule verfügt über Lizenzen von Cornelsen, Antolin, Anton, Sofatutor, Mathetiger, Oriolus und Duden.

 

Relativ ähnlich sieht es in der im August 2019 eröffneten ISS Mahlsdorf aus. Dort basieren noch 46 Computer sowie 104 Notebooks auf Windows 10. Hinzu kommen 53 Android-Tablets. Kreidetafeln wurden in der Oberschule nicht installiert, dafür gibt es 44 interaktive Whiteboards mit Lizenzen von Bettermarks, Cornelsen und SchulLV.

 

Etwas besser ausgestattet sind die Friedrich-Schiller-Grundschule und die Kiekemal-Grundschule. Am Hultschiner Damm gibt es zehn Computer und 26 Notebooks mit Windows 11, 17 PCs wurden bereits auf den Nachfolger Windows 11 umgestellt. Hinzu kommen zwölf Windows Tablets und 36 Whitboards, dazu Lizenzen von Bettermarks, Antolin, Anton und Westermann. In der Friedrich-Schiller-Grundschule existieren zwei Windows 11-Computer, 25 Windows 10-Notebooks, 17 iPads und 13 Android-Tablets sowie 13 interaktive Whiteboards. Lizenzen gibt es von Cornelsen, Antolin, Anton und Westermann.

 

Die neuen Mahlsdorfer Schulen, die 37. Grundschule in der Elsenstraße sowie die Gemeinschaftsschule in der Landsberger Straße, waren in der Auflistung der Senatsverwaltung nicht enthalten. Neben der nun fehlenden kostenlosen Sicherheit sowie dem veralteten Stand ist Windows 10 für Berlin vor allem ein finanzielles Problem: Weil Microsoft den Gratis-Service für das Betriebssystem generell beendete, müssen Unternehmen und Kommunen im ersten Jahr rund 52 Euro Servicegebühr pro Rechner bezahlen, um die wichtigsten Sicherheitsupdates zu erhalten. Die Summe beläuft sich in Berlin bei den 45.000 betroffenen Computern auf 2,25 Millionen Euro. Die Gebühr verdoppelt sich im zweiten Jahr und im dritten dann erneut, falls dann noch immer Windows 10 benutzt wird.

Die Friedrich-Schiller-Grundschule in Mahlsdorf.

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