Wegen der Umwelt: „Bessere“ Wärmepumpen in Großteil Mahlsdorfs nicht erlaubt

Wärmepumpen sind die ökologische Heizungsart der Zukunft. Geringer CO₂-Ausstoß, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und ihre hohe Energieeffizienz machen sie attraktiv für Hausbesitzer. Nun zeigt eine neue Karte der Senatsverwaltung für Umwelt jedoch: In einem Großteils Mahlsdorfs sind effektivere, leisere und kostengünstigere Wärmepumpen gar nicht erlaubt. Aus Umweltschutzgründen.

 

Berlin muss wie alle Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis zum 30. Juni 2026 einen Wärmeplan vorlegen. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat einen solchen bereits entwickelt, noch bis zum 27. November kann sich die Öffentlichkeit einbringen.

Es ist eine umfangreiche Angelegenheit. Der BUND Berlin etwa begrüßt zwar, dass die Senatsverwaltung eine große Anzahl an Karten, Daten und Planungsunterlagen veröffentlicht hat, „gerade die Komplexität und Menge der Materialien führt jedoch dazu, dass Initiativen und Verbände jenseits von Fachplanern oder Behörden nicht in der Lage sind, in der gesetzten Zeit eine zielgenaue Rückmeldung zu erarbeiten.“ Er fordert eine Verlängerung der Frist.

„Alles Mahlsdorf“ hat sich in die Unterlagen eingearbeitet. Und da wird deutlich, dass Mahlsdorf ein Wärmepumpen-Problem hat. In einem überwiegenden Teil unseres Ortsteils, etwa im kompletten Süden sowie allen Straßenzügen westlich der Hönower Straße im Norden (was insgesamt rund zwei Drittel Mahlsdorfs ausmacht) sind Wärmepumpen, die Umgebungswärme aus dem Erdreich oder Grundwasser ziehen, sogenannte Geothermie-Pumpen, nicht erlaubt. Dies sind aber, je nach Institutionsschätzung, bis zu 20 Prozent aller betriebenen Wärmepumpen.

 

Geothermie-Pumpen haben jedoch deutliche Vorteile gegenüber Wärmepumpen, die die Außenluft zum Heizen nutzen. So werden im Jahresmittel etwa spürbar höhere Effizienten erreicht, das heißt weniger Stromverbrauch für die gleiche Menge Wärme. Außerdem ist die Performance im Winter deutlich höher, der Betrieb leiser und die Lebensdauer länger. Warum aber können diese nicht gebaut werden. Der Wärmeplan hat die oben beschriebenen Gebiete als Wasserschutzgebiete ausgewiesen. In diesen ist Geothermie aber nicht erlaubt.

 

„In Berlin ist in den ausgewiesenen Wasserschutzgebieten die Erdwärmenutzung grundsätzlich verboten, das heißt geothermisch betriebene Wärmepumpen können hier nicht eingesetzt werden. Wärmepumpen, die andere Wärmequellen wie zum Beispiel Außenluft oder Abluft nutzen, können installiert werden“, heißt es auf Nachfrage von „Alles Mahlsdorf“ bei der Senatsverwaltung für Umwelt von dortigen Pressesprecher Frank Preiß. Und weiter: „Seitens der Senatsverwaltung gibt es bezüglich des Wärmeplans keine Bestrebungen, die Wasserschutzgebiete zu verkleinern. Der dauerhafte Erhalt einer guten Grundwasserqualität hat in Berlin einen sehr hohen Stellenwert, da die öffentliche Trinkwasserversorgung nahezu ausschließlich aus dem eigenen Grundwassers gedeckt wird.“

Die auf dieser von der Senatsverwaltung für Umwelt erstellten Karte mit schwarzem Kreuz gekennzeichneten Areale gelten als Wasserschutzgebiete. Sie sind für Geothermie-Wärmepumpen nicht erlaubt.

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