Sie gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Bezirks. Ihre Geschichte ging um die Welt. Am 18. März wäre Charlotte von Mahlsdorf 95 Jahre alt geworden. Der Förderverein des Gründerzeitmuseums nimmt das Jubiläum zum Anlass, um der 1928 als Lothar Berfelde zur Welt gekommenen Museumsgründerin zu gedenken. Auf der „Geburtstagsparty“ wird auch die Doku „Sonntagskind“ gezeigt.
Vor ziemlich genau fünf Jahren feierte „Sonntagskind“ (2018, 108 min.) Premiere. Regisseurin Carmen Bärwaldt hatte für ihre Dokumentation Charlotte seit 1995 mit der Kamera begleitet. Mit ihrer Protagonistin spricht sie unter anderem über deren Kindheit und Jugend, über die gütige Mutter, den Onkel Joseph, den gewalttätigen Nazi-Vater und wie sich der Wandel von Lothar zum „Lottchen“ vollzog. Es kommen aber auch zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zu Wort.
Eindrucksvoll zeichnet der Film den dornigen Lebensweg der berühmten Mahlsdorfer Transfrau nach. Ein Weg, der gepflastert war mit Demütigungen und Ausgrenzung, aber auch Zuwendung, Freundschaft und hoher Anerkennung der denkmalpflegerischen Leistung. 1992 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1997 wanderte sie nach Schweden aus. Die Angst vor dem erstarkenden Rechtsextremismus in den 90er Jahren und finanzielle Schwierigkeiten sollen sie zu dem Schritt veranlasst haben. Am 30. April 2002 starb Charlotte von Mahlsdorf bei einem Berlin-Besuch an Herzversagen. Sie wurde 74 Jahre alt.
Carmen Bärwaldt hat sich für den 18. März angekündigt. Sie und alle anderen Gäste werden ab 17 Uhr von Museumschefin Monika Schulz-Pusch bei einem Apéro persönlich begrüßt. Wer mag, kann die 17 vollständig eingerichteten Ausstellungsräume besichtigen. Ab 18 Uhr flimmert die Doku über die Leinwand. Der Eintritt kostet 12 Euro. Anmeldung unter T. (030) 567 83 29