Nach seiner kompletten Fertigstellung vor wenigen Monaten lädt der breite, neu asphaltierte und nur geradeaus führende Teil der Pilgramer Straße zwischen B1 und Rahnsdorfer Straße Autofahrer förmlich ein, etwas schneller zu fahren. So jedenfalls sehen es die Anwohner und Eltern der an diesem Teilstück stehenden Kita „Theo & Dora“, bezeichnen die Straße als „Rennstrecke“. Sie fordern bereits seit vielen Monaten die Einrichtung einer Tempo 30-Zone, „Alles Mahlsdorf“ berichtete darüber. Die CDU-Fraktion brachte einen entsprechenden Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung ein, dem zugestimmt wurde.
Lange Zeit passierte jedoch wenig. Die Senatsverwaltung für Inneres (zuständig für die Polizei) bestätigte zwar, dass ihr die Beschwerden bekannt seien, die Senatsverwaltung für Verkehr prüfte lange den Antrag auf Geschwindigkeitsreduzierung. Das ist nun vorbei. Nach einer Anhörung des Bezirks und der Polizei geben, die keine Einwände vorbrachten, wurden nun vor wenigen Tagen die erforderlichen Verkehrszeichen straßenverkehrsbehördlich angeordnet und durch das Bezirksamt aufgestellt. Kurz nach der Einfahrt zur Straße Am Theodorpark und in Gegenrichtung auf Höhe des kleinen Parks steht nun die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30, eingeschränkt durch den Zusatz „zwischen 6 und 18 Uhr“.
Dass die Polizei dem Tempolimit zustimmt, war nicht klar. Denn von den durchgeführten Radarkontrollen konnten die von Eltern und Anwohner:innen geäußerten Rasereien nicht bestätigt werden. Staatssekretär Torsten Akmann teilte auf Anfrage der Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordneten Katharina Günther-Wünsch (CDU) mit: „Bei den durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen wurden keine signifikanten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Die ermittelte Überschreitensquote von 1,22 Prozent liegt unter dem berlinweiten Durchschnitt vergleichbarer Straßenzüge von 3,11 Prozent.“ Zudem wurden in den vergangenen vier Jahren keine Geschwindigkeitsunfälle oder Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung polizeilich registriert, ebenso wurden in der Vergangenheit laut Akmann keine gefährlichen Verkehrssituationen in diesem Bereich durch die Polizei wahrgenommen. Dennoch soll nun auch noch ein Zebrastreifen vor der Kita installiert werden.