Was für ein Erfolg! Hermine Fuckel aus Mahlsdorf ist Deutsche Juniorenmeisterin in der Sportakrobatik, schaffte gemeinsam mit ihrem Partner Emil Weiß beim Wettkampf in Augsburg am vergangenen Wochenende die Sensation. Dabei sah es im Frühjahr 2021 noch gar nicht gut aus für Hermine.
Im April und Mai berichtete „Alles Mahlsdorf“ erstmals über das erst zwölfjährige Talent aus Mahlsdorf. Da wurde sie zu Berlins „Nachwuchssportlerin des Monats“ gekürt, als erste Akrobatin überhaupt. Doch es gab ein Problem. Es fehlte ihr der sogenannte Unterpartner, auf welchen sich Hermine etwa bei Balance-Übungen stützt. Nach unserem Aufruf entschied sich der schon turnerisch erfahrene 16-jährige Emil Weiß aus Kaulsdorf im Juli, gemeinsam mit Hermine die Sportakrobatikbühnen Deutschlands zu erobern.
Die beiden starteten nach nur kurzer gemeinsamer Trainingszeit als Mix-Paar in der Altersklasse Junioren 1 im Oktober bei den Berliner Meisterschaften. Sie konnten das Publikum mit drei sehr eindrucksvollen Übungen (Balance, Dynamik, Kombination) schnell für sich gewinnen und wurden am Ende mit Traumnoten der Kampfrichter:innen belohnt. Sie gewannen ihren ersten gemeinsamen Wettkampf und wurden Berliner Meister in ihrer Altersklasse.
Nach dem Erfolg wurde Sportakrobatik-Bundestrainer Igor Blintsov auf das Duo aufmerksam und lud sie zum Bundeskaderlehrgang nach Dresden ein. Er sah dort jede Menge Verbesserungspotential, aber auch den Willen der beiden zum Lernen. Bei den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende wurde Blintsov überzeugt. Auf dem Punkt waren Hermine und Felix fit, konnten Tipps und Hinweise sehr gut umsetzen – und sogar noch eine Schippe drauflegen. Das Duo aus Mahlsdorf und Kaulsdorf zeigte drei wunderschöne, laut Trainer vom TuS Hellersdorf 88 „mit einer Leichtigkeit geturnten Übungen“, und wurden so Deutsche Meister. Dabei ließen sie das Favoriten-Paar aus der Hoyerswerda, welches an einer Sportschule lerntt, auf dem zweiten Platz hinter sich.
Nun wollen Hermine Fuckel und Emil Weiß nach den ganz großen Sternen greifen, wollen sich für eine Europa- oder gar Weltmeisterschaft qualifizieren. Verdient hätte es vor allem Hermine allemal. Seit vielen Jahren trainiert das gelenkige Mädchen vier Mal in der Woche in der Turnhalle im Buckower Ring, und dass neben ihren Lern-Verpflichtungen in der sechsten Klasse an der Mahlsdorfer Grundschule.
Fotos: Norman Seibert, CC BY – SA 4.0