Wegen Corona letztes Spiel des Jahres? Eintracht Mahlsdorf muss nach Stendal

Eine ganze Woche lang fieberten Mannschaft, Fans und Verantwortliche von Eintracht Mahlsdorf auf das Spiel des Jahres am vergangenen Sonntag hin. Trotz der 0:5-Niederlage im Pokal-Achtelfinale gegen den Drittligisten Viktoria Berlin dürfte die Begegnung vor rund 400 Zuschauern auf dem Rosenhag für Viele das Highlight der Saison gewesen sein. Ab sofort gilt wieder: Volle Konzentration auf den Alltag in der Oberliga Nord. Und da führt der Weg die Mannschaft von Trainer Simon Rösner am heutigen Samstag (Anstoß 13.30 Uhr) zu Lok Stendal. Das Spiel im 6000 Zuschauer fassenden Stadion am Hölzchen könnte das letzte im Kalenderjahr 2021 sein.

 

Zunächst das Sportliche: Lok Stendal steht derzeit einen Platz vor den Nichtabstiegsrängen (Platz 16) und ist mit 33 Gegentoren so etwas wie die Schießbude der Liga. Nur der Torhüter von Victoria Seelow musste öfter hinter sich greifen. Unterschätzen sollte die Eintracht den Nachfolgeverein der BSG Lok Stendal, die in den 1950er- und 1960er-Jahren in der höchsten DDR-Liga spielte, jedoch nicht. Am letzten Spieltrag drehten die Eisenbahner einen 0:2-Rückstand bei Stern 1900 noch in einen Sieg und bewiesen Moral. Die Mannschaft besteht zudem fast komplett aus Spielern, die schon seit vielen Jahren den Verein angehören und zum Teil seit Jugendtagen zusammenspielen, es besteht also eine große Motivation für die eigenen Farben alles zu geben. Mit den Breda-Brüdern und Maurice Pascale Schmidt stehen zudem Langzeitverletzte wieder zur Verfügung. Gerade Letzterer wurde aufgrund seiner Tempoläufe und Dribblings im Stendaler Offensivspiel vermisst. Dieser soll gegen Mahlsdorf Mittelfeld-Chef und Kapitän Niclas Buschke entlasten. „Wenn beide da sind, haben wir Schnelligkeit. Wir hoffen, dass Schmidt zu alter Stärke zurückfindet“, so Lok-Trainer Jörn Schulz gegenüber der „Altmark-Zeitung“.

 

Und die Eintracht? Gegen Viktoria musste Coach Simon Rösner verletzungsbedingt auf zahlreiche wichtige Spieler verzichten. Allerdings ist Mahlsdorf in der Liga mittlerweile bekannt für seine Auswärtsstärke, nur aufgrund der Heimmisere steht derzeit „nur“ Platz 12 zu Buche. Mit einer Niederlage ist man jedoch mittendrin im Abstiegskampf, vor dem Spieltag sind es nur fünf Punkte bis zum ersten Tabellenplatz der die Rückkehr in die Berlin-Liga bedeuten würde.

 

Momentan schwebt allerdings ein weiteres Schreckgespenst über Mahlsdorf und der gesamten Liga: Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) hat nach Thüringen und Sachsen den Spielbetrieb auf Landes- und Kreisebene bereits ausgesetzt. Der Nordostdeutsche Fußballverband, der die überregionale Oberliga Nord und die darüberliegende Regionalliga organisiert, schaut mit sehr genauem Blick auf das Infektionsgeschehen und die daraus folgenden politischen Entscheidungen. Derzeit werden schon vereinzelt Spiele coronabedingt abgesagt, die Lage in den kommenden Wochen ist nicht vorhersehbar. Deshalb ist am Samstag das Spiel der Mahlsdorfer im sachsen-anhaltinischen Stendal auch noch möglich. Künftig ist von Weiterspielen mit 3G-, 2G-, 2G+-Regeln über eine vorzeitige Winterpause bis zur Unterbrechung der Saison alles denkbar. Der Berliner Senat berät am Dienstag über 2G-plus-Regeln, neue Vorgaben würden im Falle von Beschlüssen dann frühestens ab dem Wochenende 26./27. November greifen.

 

Die Mannschaften von Eintracht Mahlsdorf und Viktoria Berlin laufen zum Pokal-Achtelfinale auf dem Rosenhag ein. Foto: Eintracht Mahlsdorf

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