Aufstehen, weitermachen: Mahlsdorf nach turbulenten Wochen auf Mission „Erster Heimsieg“

Das Jahr 2022 war für Eintracht Mahlsdorf bislang reichlich turbulent. Zunächst sorgte man ligaweit und bei den am Amateurfußball interessierten Berliner:innen mit hochkarätigen Neuverpflichtungen für Aufsehen. Im Anschluss gingen jedoch die ersten beiden Partien verloren, dazu setzte es sechs Gegentore, am letzten Samstag gab man in Pampow in den Schlussminuten eine 2:0-Führung aus der Hand – der „Höhepunkt“ war die Trennung von Cheftrainer Simon Rösner. Und nun? Soll langfristig alles besser werden. Kurzfristig steht am Sonntag die Mission „Erster Heimsieg“ an.

 

Der Gegner zum Anpfiff 13.30 Uhr könnte dafür kaum passender sein. Mit-Aufsteiger MSV Neuruppin befindet auf Platz 15 der Tabelle,  hat seit vielen Spielen große Probleme. Am vergangenen Wochenende schafften die Fontanestädter in einem völlig verkrampften Spiel zuhause nur ein 1:1 gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Stern 1900. Der letzte Sieg des MSV datiert nach einigen verlorenen Spielen vom 23. Oktober 2021. Anders als in Mahlsdorf sitzt Trainer Henry Bloch (47) jedoch fest im Sattel. „Wir haben zusammen den Aufstieg geschafft und wir würden auch zusammen absteigen“, so Abteilungsleiter Stefan Prüfer gegenüber der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.

 

Bei der Eintracht war dies nicht der Fall. Auch wenn nach außen immer wieder der Nicht-Abstieg als erklärtes Ziel formuliert wurde, dürfte man sich vor allem aufgrund der zahlreichen Neuzugänge (nahezu alle spielten bereits in der vierklassigen Regionalliga) eher Hoffnungen auf mehr gemacht haben. Während sich die Lilanen auswärts als durchaus konkurrenzfähig und schwerer Gegner erwiesen, lag auf dem Rosenhag bislang ein Fluch. Den soll, nachdem zunächst der Name des bisherigen Co-Trainers Christian Gehrke im Raum stand, nun Nico Hennig brechen und auch gegen vom Kader her deutlich schwächere Mannschaften Siege einfahren. Hennig trainierte in dieser Saison erfolgreich die C1-Jugend des Vereins und hatte als Trainer entscheidenden Anteil am Aufstieg der 2. Herren vor sechs Jahren in die Landesliga sowie dem damaligen Pokalsieg. „Dem 39-Jährigen ist das Umfeld des Vereins und die Situation der Mannschaft dadurch und seine weitere nachfolgende Arbeit im Verein bestens bekannt und er soll nun dafür sorgen, das Oberliga-Team in der Spielklasse zu halten“, heißt es in einer Vereinsmitteilung. Unterstützt wird er dabei weiterhin von Christian Gehrke und Steffen Fricke als Co-Trainer.

 

Klar ist: Vom Potenzial her ist Eintracht Mahlsdorf ohne Frage in der Lage, gegen den MSV Neuruppin drei Punkte zu holen und die Mission „Erster Heimsieg“ erfolgreich zu gestalten. Gelingt es sogar befreit aufzuspielen, dürfte es für Neuruppin sogar deutlich werden. Allerdings müssten dann die im Fußball viel beschworenen Punkte Mentalität, Wille und Leidenschaft auf den Platz gebracht werden.

Verzweiflung in Pampow. Trotz 2:0-Führung verlor Eintracht Mahlsdorf am vergangenen Samstag südlich von Schwerin noch mit 2:3. Foto: Eintracht Mahlsdorf

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