Es mäht, blöckt, bellt und meckert aus hunderten Kehlen, auf der derzeitigen Brachfläche in der Bisamstraße leben fast 400 tierische Mahlsdorfer. Die exakten Zahlen: In dem mit einem Elektrozaun eingegrenzten Gebiet zwischen Ringeltauben- und Mauswieselweg grasen derzeit 373 Schafe (darunter zahlreiche Lämmer), sechs Ziegen und vier Pyrenäenberghunde. „Die helfen gegen Wolf und Wolfgang“, lacht Knut Kucznik im „Alles Mahlsdorf“-Gespräch.
Der Bauer aus Altlandsberg hat die Tiere nach Mahlsdorf gebracht. Den Auftrag dafür hat er vom landeseigenen Wohnungsbauunternehmen „degewo“ erhalten, die auf dem Areal mehrere hundert Wohnungen errichten will. Das Projekt ist vor allem unter den Anwohner:innen hoch umstritten („Alles Mahlsdorf“ berichtete u.a. hier, hier, hier und hier).
Bis das Projekt startet ist allerdings noch etwas Zeit – und die sollen der Bauer und seine Schafe nutzen. Denn eine Beweidung dient nicht nur der Nahrungsfindung für die Vierbeiner, durch sie entstehen auch kurzrasige Flächen, die gerne von Vögeln zur Nahrungssuche genutzt werden. „Eine intensive Beweidung mit Schafen wirkt sich auch positiv auf die Qualität des Grünlands aus. Diese führt Frühjahr dazu, dass sich artenreichere Bestände bilden, die produktiver sind als artenarme Bestände“, heißt es etwa in einem Bericht des NABU. Und weiter: „Viele, besonders extensive genutzte, Flächen und Weiden wimmeln auch von Insekten.“
Bauer Kucznik lässt seine Schafe nun noch rund zwei Wochen in Mahlsdorf. Der „Mini“-Tierpark ist schon jetzt ein Anlaufpunkt für Familien mit kleinen und großen Kindern geworden. Im nächsten Jahr sollen die Schafe ein weiteres Mal in Mahlsdorf weiden.