Beim viel diskutierten Bauvorhaben in der Bisamstraße in Mahlsdorf („Alles Mahlsdorf” berichtete mehrfach) kommt nun der nächste Streitpunkt aufs Tableau: die Bodenversiegelung. Diese überschreitet derzeit nämlich den gesetzlich vorgegebenen Grenzwert.
Rund 15.000 Quadratmeter Boden sollen in den kommenden Jahren für die geplanten rund 320 Wohnungen mit Beton versiegelt werden. „Die baulichen Hauptanlagen überschreiten nach derzeitigem Planungsstand die zulässige Grundflächenzahl in einem zulässigen Rahmen“, bestätigt eine Sprecherin des landeseigenen Wohnungsbauunternehmens und Projektrealisators degewo gegenüber „Alles Mahlsdorf“. Sie betont aber auch: „Bei unseren Planungen halten wir uns an das gültige Planungsrecht. Im Gesamtgebiet bleibt die durchschnittliche Grundflächenzahl deutlich unter der zulässigen GRZ“. Die Aussage kommt dadurch zustande, dass die degewo das komplette Areal rund um die Bisamstraße mit der riesigen Freifläche und den bereits bestehenden Einfamilienhäusern im südlichen Teil als ein Gebiet betrachtet.
Die Bürgerinitiative Bisamstraße spricht von einem „massiven Eingriff in die Natur“. Ein Sprecher führt sogar noch ein weiteres Problem an. „Hinzu kommen noch Stellplätze für Pkw, jedoch ist die GRZ bereits durch die Wohnungen ausgereizt. Befestigte Stellplätze müssten daher als Schotterfläche geschaffen werden. Diese Stellplätze plant die degewo im Vorgarten, was im Bebauungsplan ebenfalls unzulässig ist“. Unterstützung erhält die Bürgerinitiative vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Dieser fordert von der degewo weniger Versiegelung im Baugebiet. Allerdings würde dies auch eine Minderung der Anzahl der Wohneinheiten bedeuten.
Im Gegensatz zu den Versiegelungsplänen der degewo steht der derzeitige Einsatz der fast 400 Schafe auf dem künftigen Baufeld. Zwar sorgen diese für eine geräuscharme Landschaftspflege und eine ökologische Verwertung der Gräser und Sträucher und tragen mit dieser Art der Beweidung schonend zur Artenvielfalt von Insekten und Amphibien bei – „bei einer künftigen flächendeckenden Betonierung ist dies jedoch nur wenig nachhaltig“, wie es der Sprecher der Bürgerinitiative kopfschüttelnd beschreibt.