2142 Rettungseinsätze gab es im Jahr 2021 in Mahlsdorf. Das sind fast sechs Notfälle pro Tag. Wie schnell die Rettungskräfte vor Ort sind, darüber gibt es bei der zuständigen Senatsverwaltung für Inneres keine Statistik. Der Berliner Feuerwehr ist jedoch klar: Sie braucht mehr Rettungsmittel in Mahlsdorf. Nun soll ein eigener Krankenwagen-Standort geschaffen werden.
Zehn Minuten lang ist die sogenannte Hilfsfrist in Berlin, also jene Zeit vom Absetzen des Notrufs bis zum Eintreffen der Retter am Notfall-Ort. Inwieweit diese in Mahlsdorf eingehalten wird, ist unklar. „Eine Erfassung von Daten nach einzelnen Bezirken – sowie nach den einzelnen Ortsteilen – erfolgt nicht“, so Innen-Staatssekretär Torsten Akmann in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Mahlsdorfer SPD-Abgeordneten Jan Lehmann. Aber, so viel ist klar: in Mahlsdorf gibt es ein Rettungsproblem. Denn im flächenmäßig nicht gerade kleinen Mahlsdorf mit seinen 30.000 Einwohnern gibt es keinen stationierten Rettungswagen (RTW), der das sich lang erststreckende Gebiet abdeckt. Die nächsten Wachen oder Stützpunkte befinden sich Kaulsdorf beziehungsweise Köpenick. Die Feuerwehr machte sich aufgrund dessen bereits vor Jahren auf den Weg und suchte (neben dem Aspekt der maroden Wache in der Donizettistraße, „Alles Mahlsdorf“ berichtete u.a. hier, hier, hier, hier und hier) nach einem neuen Standort, in welchem auch ein RTW stationiert werden könnte. Bislang konnte für das favorisierte Grundstück in der Straße an der Schule jedoch noch immer keine Einigung mit dem dortigen Eigentümer, der TLG AG, erzielt werden.
Ein Rettungsnotstand, der Sorge macht. „Besorgniserregender wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass die Berliner Feuerwehr fast täglich den Ausnahmezustand Rettungsdienst ausruft, konkret heißt das ein Mehrbedarf an Rettungsmitteln im ganzen Land Berlin“, so Luise Lehmann. Die 25-Jährige ist selbst Ärztin, für die SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf tätig und Tochter des oben genannten Abgeordneten. Sie fordert nun mit einem Antrag an eben jene BVV, dass sich das Bezirksamt darum bemüht, sich gegenüber dem Senat für eine Stützpunktwache mit Rettungstransportwagen in Mahlsdorf als Interimslösung bis zur Einweihung der XXL-Wache einzusetzen. „Diese soll so zeitnah wie möglich eingerichtet werden“, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Um den Mahlsdorfer Bürger:innen eine grundlegende und somit auch stets intakte Rettungsdienstversorgung zu gewährleisten, ist es schnell von Nöten einen Rettungswachenstützpunkt in Mahlsdorf zu installieren.“