Eine der 400 gefährlichsten Kreuzungen Berlins: Senat prüft nun doch Ampel an Akazienallee

Fast 6000 Autos passieren täglich die Kreuzung des Hultschiner Damms mit der Akazienallee und der Bergedorfer Straße, hinzu kommen zahlreiche Fußgänger- und Radfahrer:innen. Dutzendfach krachte es hier laut Unfallstatistik der Polizei pro Jahr in den vergangenen Jahren, nahezu täglich kommt es zu gefährlichen Situationen. Für Radfahrende ist die Kreuzung laut Statistik sogar die gefährlichste im gesamten Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Gerade die Dreieckskreuzung mit der Bergedorfer Straße ist für alle Verkehrsbeteiligten heimtückisch, Autofahrer:innen können aufgrund eines sichtbehindernden Stromkastens nur schwer in Radweg und Fahrbahn des Hultschiner Damms einsehen. Vor zwei Jahren sah man bei der zuständigen Senatsverwaltung für Verkehr keine Notwendigkeit, diese Gefahrenstelle zu beseitigen. „Es sind aktuell keine Anhaltspunkte gegeben, die weitere Maßnahmen, wie die Errichtung einer Lichtsignalanlage, rechtfertigen würden”, hieß es im Februar 2019 auf Anfrage des damaligen Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordneten Mario Czaja (CDU).

 

Das ändert sich nun. Czajas Nachfolgerin und Parteifreundin Katharina Günther-Wünsch hakte nun erneut nach. Und siehe da: „Derzeit werden auf Veranlassung der Unfallkommission die örtlichen Gegebenheiten baulicher und verkehrlicher Art eingehend ermittelt, um eine Grundlage dafür zu haben, eine Entscheidung über geeignete Maßnahmen treffen zu können“, heißt es von Staatssekretär Markus Kamrad. Der Sinneswandel der Senatsverwaltung für Verkehr dürfte vor allem auf den Druck des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf zurückzuführen sein. Animiert durch die Bürgerinitiative „Verkehrsberuhigung in Mahlsdorf und Hoppegarten” hatte im Februar 2020 der Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung einstimmig zugestimmt, durch die damals zuständige Verkehrsstadträtin Nadja Zivkovic einen neuerlichen Antrag zum Bau einer Ampel an dem Verkehrsknoten an die Senatsverwaltung zu stellen. „Dort muss dringend etwas getan werden”, so Zivkovic vor zwei Jahren gegenüber „Alles Mahlsdorf”. Neben den eh schon vergleichsweise häufigen Verkehrsunfällen führte sie auch die Schulwegsicherung für die im April 2021 auf dem nahegelegenen Lehnitzplatz eröffnete Filiale der Kiekemal-Grundschule an.

 

Nun also wird zumindest geprüft. In der Senatsverwaltung hat man den Ernst der Lage erkannt. Markus Kamrad: „Die Einmündung ist gemäß „Merkblatt zur
Örtlichen Untersuchung in Unfallkommissionen“ eine Unfallhäufungsstelle. Stadtweit gibt es nach dieser Definition circa 1600 Unfallhäufungsstellen, wobei die Örtlichkeit in der Dreijahreskarte auf Rang 406 eingeordnet ist.“ Den gegenüberliegenden Kreuzungsbereich zwischen Bergedorfer Straße und Hultschiner Damm, insbesondere der querende Gehweg, ordnet die Senatsverwaltung zudem als „nicht optimal ausgeleuchtet“ ein. Die Beleuchtungssituation müsste laut Kamrad „bei einem zukünftigen Ersatzbau der Beleuchtungsanlagen verbessert werden.“ Wann es so weit ist und ob tatsächlich eine Ampel an der Kreuzung gebaut wird, bleibt abzuwarten. „Ob im Ergebnis eine Lichtzeichenanlage erforderlich wird, kann durch die Unfallkommission erst nach Vorliegen aller Erkenntnisse abschließend bewertet werden“, so Kamrad.

Die Kreuzung Hultschiner Damm/Akazienallee gehört zu den 400 gefährlichsten Kreuzungen der gesamten Stadt Berlin. Gerade für Radfahrer:innen ist sie lebensgefährlich.

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