Beim viel diskutierten Bauvorhaben in der Bisamstraße in Mahlsdorf („Alles Mahlsdorf” berichtete mehrfach, siehe Links am Ende des Artikels) geht das landeseigene Wohnungsbauunternehmen degewo in die Transparenz-Offensive. Neben der Freischaltung einer Website mit den wichtigsten Informationen wird nun an der Kreuzung Bisamstraße/Stralsunder Straße ein gut anderthalb Quadratmeter großer Info-„Pavillon” aus Pressspanplatten (ähnelt einem mobilen Toilettenhäuschen) errichtet. In diesem soll laut einer Unternehmenssprecherin auf Plakaten das Projekt mit seinem rund 320 Wohnungen in einer Ausstellung vorgestellt werden.
Demnach hat die degewo hat in der Vorkonzeption mehrere Bebauungsvarianten durchgespielt. Kriterien waren neben der Bebauungsdichte nach B-Plan auch die Fragen zu Baukörperformen und deren Verteilung in den Baufeldern sowie die Erreichung einer vertretbaren Stellplatzanzahl. In der Ausstellung wird vor allem die sogenannte „Variante 4”, derzeit von der degewo bevorzugt, vorgestellt. In dieser sollen 320 Wohneinheiten entstehen, davon Mehrfamilienhäuser mit circa 200 Wohneinheiten. Zusätzlich sollen Parzellen per Erbpacht an Privateigentümer vergeben werden. Im dritten Bauabschnitt sollen weitere Mietwohnungen voraussichtlich als genossenschaftliches Wohnen errichtet werden.
Auch die derzeit nicht weiterverfolgten Varianten 1 bis 3 sowie der Werdegang der Planung werden in dem Pavillon dargestellt. Die Sprecherin: „Wir befinden uns in einer frühen Planungsphase, die weitere Änderungen nicht ausschließt. Nach derzeitigem Stand ist der Baubeginn für 2023 geplant.”
Die vor Ort tätige Bürgerinitiative, welche sie vor allem gegen das Wie der Bebauung richtet, holte sich nunmehr Unterstützung aus der Politik in Person des aktuellen Mahlsdorfer Wahlkreisabgeordneten Mario Czaja sowie dessen potenzieller Nachfolgerin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU). Czaja sagte in einem Interview mit Vertretern der Initiative: „Dass, was die degewo dort plant, widerspricht aus meiner und unserer Sicht dem Bebauungsplan. Ich halte es für richtig und sinnvoll, dass dagegen juristisch vorgegangen wird.”
Der Pavillon wird vom 1. Juli bis 26. August besuchbar sein. Eigentlich sollte er gemeinsam mit Kindern der Kindertagesstätte „Grashüpfer”, die an dem Standort Hochbeete bemalen und bepflanzen sollten, eröffnet werden. Die angekündigte Aktion musste jedoch aufgrund von Unwetterwarnungen ausfallen, findet nun voraussichtlich in der Kalenderwoche 28 statt.
Hier unsere älteren Berichte zur Bisamstraße:
11. April: Rund 300 Parkplätze dürften fehlen: Steuert Bisamstraße auf ein Verkehrschaos zu? https://alles-mahlsdorf.de/rund-300-parkplaetze-duerften-fehlen-steuert-bisamstrasse-auf-ein-verkehrschaos-zu/
29. März: Visualisierungen: So könnte es bald rund um die Bisamstraße aussehen: https://alles-mahlsdorf.de/visualisierungen-so-koennte-es-bald-rund-um-die-bisamstrasse-aussehen/
10. März: So wird an der Bisamstraße gebaut: https://alles-mahlsdorf.de/aussen-stadtvillen-innen-einfamilienhaeuser-so-wird-an-der-bisamstrasse-gebaut/
14. Februar: Protest formiert sich: Bürgerinitiative macht gegen Bebauungspläne der Bisamstraße mobil: https://alles-mahlsdorf.de/protest-formiert-sich-buergerinitiative-macht-gegen-bebauungsplaene-der-bisamstrasse-mobil/
1. Februar: Grob-Planung steht: 200 Wohnungen in Stadtvillen, 80 Genossenschafts-Wohnungen und 44 Einfamilienhäuser: https://alles-mahlsdorf.de/grob-plan-fuer-bisamstrasse-steht-200-wohnungen-in-stadtvillen-80-genossenschafts-wohnungen-und-44-einfamilienhaeuser/
Juli 2020: Bürgermeisterin antwortet verunsicherten Anwohnern: https://alles-mahlsdorf.de/geschosswohnungsbau-in-der-bisamstrasse-bezirksbuergermeisterin-antwortet-verunsicherten-anwohnern/
Mai 2020: Rund 335 Wohnungen sollen an Bisamstraße entstehen: https://alles-mahlsdorf.de/naechstes-mahlsdorfer-grossprojekt-nimmt-formen-an-335-wohnungen-entstehen-in-der-bisamstrasse/